Die Hälfte aller Europäer benötigt eine Brille

Eine aktuelle Studie zeigt, wie viele Menschen in Europa unter einer Sehschwäche leiden

Von Cornelia Scherpe
18. Mai 2015

Im Alltag begegnet jeder ständig Mitmenschen, die eine Brille auf der Nase tragen. Dieses Bild ist für uns inzwischen so normal, dass man sich kaum noch Gedanken darüber macht.

Dabei handelt es sich bei jedem Brillenträger (so denn die Brille nicht als modisches Accessoire getragen wird) aber streng genommen um einen Menschen mit einer Behinderung. Wer Brille oder Kontaktlinsen benötigt, um eine Sehschwäche auszugleichen, der leidet an einer Beeinträchtigung.

Eine aktuelle Studie zeigt dabei, dass Europäer extrem häufig unter einer solchen Sehbehinderung leiden. Rund 50 Prozent sind betroffen und das quer durch alle Altersschichten.

Die Myopie - Kurzsichtigkeit

In jungen Jahren ist die sogenannte Myopie die häufigste Sehschwäche. Umgangssprachlich spricht man auch von der Kurzsichtigkeit.

Diese Störung entsteht, wenn in der Kindheit das Längenwachstum der Augäpfel zu stark ist. Dadurch wird der Brennpunkt der Augen verschoben, was Objekte in der Ferne unscharf werden lässt. Schätzungsweise sind 47,2 Prozent aller Europäer bis 30 Jahren von der Myopie betroffen und benötigen daher eine Sehhilfe.

Ältere Menschen leiden eher unter Hyperopie

Im Alter nimmt die Zahl der Kurzsichtigen allerdings wieder ab. Von den europäischen Senioren zwischen 65 Jahren und 69 Jahren leiden nur 15,9 Prozent an Myopie.

Dafür spielt im Alter die Hyperopie eine tragende Rolle. Hierbei handelt es sich um das Gegenteil der Myopie, denn Betroffene sind weitsichtig.

Von den Erwachsenen zwischen 55 Jahren bis 59 Jahren leiden 31,2 Prozent an einer Weitsichtigkeit. Die jüngeren Menschen (bis 30 Jahren) sind davon nur sehr selten betroffen und liegen bei 6,4 Prozent.

Klassische Kurz- und Weitsichtigkeit sind kein Grund zur Sorge

Neben der klassischen Kurz- und Weitsichtigkeit gibt es eine Vielzahl anderer Augenleiden, die zu einer Sehstörung oder dem Verlust der Sehkraft führen können. Liegt nur eine Myopie oder eine Hyperopie vor, besteht aber kaum Grund zur Sorge. Nur bei sehr extremer Verlängerung des Augapfels muss mit einem Ablösen oder Reißen der Netzhaut gerechnet werden.