Regenerationszeit für die Ohren - Wer beruflich von Lärm umgeben ist, braucht Ruhe in der Freizeit

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2013

Viele Menschen sind aufgrund ihres Arbeitsplatzes einem beständigen Lärmpegel ausgesetzt. Der eine muss als Metallbauer den Lärm ertragen, ein anderer steht Abend für Abend als Barkeeper in der Disco. Durch den stundenlangen Lärm setzt man sich einer großen gesundheitlichen Belastung aus. Allein in Deutschland sind rund vier Millionen Menschen genau von diesem Risiko betroffen.

Zum einen wird das Gehirn durch das Reiz-Überangebot belastet, was zu Nervosität, Schlafstörungen und Aggressivität führen kann. Zum anderen leiden aber auch die Haarsinneszellen in den Ohren. Bei zu viel Lärm über eine längere Zeit ist es durchaus möglich, dass die Zellen nach und nach absterben und damit das Hörvermögen abnimmt. Das Tückische dabei ist, dass dieser Prozess sehr schleichend verläuft und daher viele Jahre unbemerkt bleibt.

Wer beruflich dem Lärm nicht entgehen kann, sollte daher unbedingt vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Es ist extrem wichtig, so die HNO-Ärzte, dass man den Ohren regelmäßig Zeit zur Regeneration gibt. Die Zellen brauchen ihre Ruhephasen, in denen sie nicht überreizt werden. Daher sollten betroffene Arbeiter in ihrer Freizeit ganz bewusst Ruhe suchen. Tabu ist zum Beispiel das Hören von Musik über Kopfhörer und auch private Discobesuche am Wochenende sollte man eher meiden. Stattdessen bietet sich Fernsehen in normaler Lautstärke, Sport oder Spazieren an.

Um einen dennoch entstehenden Schaden frühzeitig zu bemerken, ist es für belastete Berufsgruppen sehr sinnvoll, regelmäßig zum HNO-Arzt zu gehen. Auch wenn man keine Beschwerden hat, ist der jährliche Besuch ideal, denn das Absterben der ersten Haarsinneszellen im Ohr verläuft ganz ohne Symptome und daher für Laien völlig unbemerkt. Einmal verlorene Zellen können aber nicht ersetzt werden.