Mit neu entdeckten Antikörpern gegen Schuppenflechte

Von Cornelia Scherpe
3. April 2012

Schuppenflechte ist nicht nur ein körperliches Leiden, sie schlägt den Betroffenen auch auf die Psyche. Bisher kann man zwar mit diversen Mitteln gegen die Symptome ankämpfen, doch eine komplette Heilung ist noch nicht in Sicht. Nun haben Forscher jedoch zwei Antikörper entdeckt, mit denen man der Schuppenflechte zu Leibe rücken könnte.

Beide greifen das Interleukin 17 an, welches man 1993 entdeckt hat. Eigentlich soll es dabei helfen, dass Infekte abgewehrt werden, doch bei Menschen mit Schuppenflechte ist es außer Kontrolle. Eine bewusste Eindämmung durch Antikörper könnte es jedoch kontrollieren und damit auch der Schuppenflechte ein Ende machen. Der erste Antikörper, "Brodalumab" genannt, blockiert die Andockstelle des Interleukin 17, während "Ixekizumab" es vollständig neutralisieren kann.

In einer Studie wurden diese beiden Antikörper auch bereits an Freiwilligen mit beachtlichem Erfolg getestet. Alle 142 Probanden hatten eine mittlere bis sehr starke Schuppenflechte und wurden nun in sechs Therapiesitzungen mit beiden Antikörpern behandelt. Nach drei Monaten untersuchte man das Ergebnis. Bei 71,4 Prozent der Patienten war die Schuppenflechte um 90 Prozent oder mehr zurückgegangen. Eine Besserung zu 100 Prozent, was im Grunde eine kompletten Heilung gleich kommt, erreichten immerhin 39,3 Prozent. In einer Placebogruppe war eine Besserung über 90 Prozent bei keinem der Beobachteten eingetroffen.

Auch die Verträglichkeit war überraschend gut, allerdings geben die Forscher zu bedenken, dass dies nur eine erste Studie war und eine Beobachtung von drei Monaten noch keine Aussage über die Langzeitwirkung machen kann.