Mit neuem Antikörper erfolgreich gegen Schuppenflechte? Studie macht Hoffnung

Durch eine gezielte Antikörper-Blockade will man den Entzündungen den Wind aus den Segeln nehmen

Von Cornelia Scherpe
20. März 2015

Wer an Schuppenflechte leidet, der kann ein Lied davon singen, dass die Krankheit mehr als nur ein Hautleiden ist. Zwar ist diese als größtes Organ besonders in Mitleidenschaft gezogen, doch Schuppenflechte geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut. In der Fachsprache auch Psoriasis genannt, greift die Schuppenflechte die Gelenke an und triggert dort Entzündungsprozesse.

Gezielte Antikörper-Blockade

Bisher ist die Therapie schwierig und konzentriert sich vor allen Dingen auf eine Symptombekämpfung. Dies wollen Forscher ändern und haben einen neuen Antikörper entwickelt, der sich als Therapeutikum durchsetzen könnte. In einer ersten Studie schnitt er gut ab und macht Betroffenen daher Hoffnung.

Der Wirkstoff trägt derzeit noch den Arbeitsnamen "BI 655066" und wirkt im Körper gegen das Interleukin-23. Indem dieses Interleukin geblockt wird, kann auch die Schuppenflechte effektiv gehemmt werden. Noch weiß man zwar nicht, was genau Interleukin-23 bei einer Psoriasis bewirkt, doch das es eine wichtige Rolle spielt, kann man bereits nachweisen. Durch die gezielte Antikörper-Blockade nimmt man den Entzündungen also den Wind aus den Segeln.

Erfreuliche Langzeitwirkung

Wie sich das in der Praxis auf den Körper auswirkt, haben Forscher bereits mit 31 Freiwilligen testen dürfen. Bei 87 Prozent der Patienten ging die Schuppenflechte im Schnitt um immerhin 12,75 Prozent zurück. Insgesamt 58 Prozent erlebten als Gruppe einen Rückgang um 90 Prozent und damit fast eine Heilung.

16 Prozent reagierten derart gut, dass die Psoriasis bei ihnen tatsächlich komplett verschwand. Nachdem die aktive Behandlung beendet war, beobachteten die Forscher auch die Langzeitwirkung. Diese war erfreulich hoch. Die längste Wirkung betrug 66 Wochen und damit mehr als ein Jahr.