Arthritis durch Schuppenflechte - Antikörper gegen die Hautläsionen hilft auch den Gelenken

Von Cornelia Scherpe
17. Juni 2014

Mediziner sprechen von der "Psoriasisarthritis", kurz auch PsA, wenn ein Patient mit Schuppenflechte ("Psoriasis") auch noch an einer Arthritis erkrankt. Schon seit einiger Zeit weiß man, dass die Schuppenflechte bei weitem nicht nur ein Problem der Haut ist, sondern auch tiefer geht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Entzündungsprozesse auch auf die Gelenke übergehen und es entsprechend zu einer Arthritis kommt.

Antikörper "Brodalumab" bei Psoriasisarthritis erfolgreich getestet

Bis zu 30 Prozent der Psoriasis-Patienten entwickeln mit der Zeit eine Arthritis. Um dieser Patientengruppe zu helfen, haben Forscher eine Studie zu dem Antikörper "Brodalumab" durchgeführt. Dieser wurde bereits erfolgreich eingesetzt, um die Hautlä­sionen bei Schuppenflechte zu behandeln. Nun wollte man wissen, ob der Antikörper nicht nur der Haut hilft, sondern auch die Gelenkbeschwerden bessern kann. Das erfreuliche Ergebnis ist, Ja, er kann.

An der Studie nahmen 168 Patienten mit Schuppenflechte teil, die inzwischen auch eine Arthritis entwickelt hatten. Die Teilnehmer bekamen entweder ein Placebo, oder aber Brodalumab. In der Brodalumab-Gruppe bildete man noch einmal Untergruppen, um die ideale Dosierung herauszufinden. Manche Patienten erhielten 140 Milligramm, die anderen bekamen 280 Milligramm. Die Vergabe erfolgte unabhängig von der Dosis zunächst einmal pro Woche und später nur aller 14 Tage. Die positive Wirkung von Brodalumab auf die Gelenke zeigte sich nach wenigen Wochen sehr deutlich. In der Kontrollgruppe kam es zu einer Besserung von 18 Prozent. Unter der geringeren Dosis Brodalumab lag die Quote bei 37 Prozent und unter der höheren Dosis bei 39 Prozent.

Aufgrund der Erfolge wurde es den Patienten freigestellt, ob sie nach Ende der Studie weiterhin auf die Antikörper-Therapie zurückgreifen wollen. Viele entschieden sich dafür. Auch nach 24 Wochen der Therapie konnten die Forscher keine Sicherheitsrisiken für die Anwender feststellen. Die Patienten reagierten sehr gut.