Vergabe von Blutverdünnern nach einem Schlaganfall: Hohe Dosis auf kurze Zeit ist am besten

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2013

Umgangssprachlich spricht man von Blutverdünnern, wenn Medikamente wie ASS zum Einsatz kommen. Der Mediziner allerdings spricht von Thrombozyten-Aggregationshemmern, denn die Mittel machen das Blut nicht wirklich dünner, sondern sollen verhindern, dass es zu schnell gerinnt. Nach einem Schlaganfall greift man häufig auf solche Medikamente zurück, damit die bleibenden Schäden bei den Betroffenen möglichst gering ausfallen.

Eine aktuelle Studie hat ermittelt, nach welchem Ermessen die Mittel am besten vergeben werden sollten. Dabei kam heraus, dass die Therapie nur sehr kurz, dafür aber in hoher Dosis erfolgen sollte. Am sinnvollsten ist die Methode der dualen Plättchenhemmung; ein Vorgehen, bei dem zwei Wirkstoffe zugleich vergeben werden. Hier wird den Patienten am effektivsten geholfen und gleichzeitig das Risiko auf weitere Komplikationen (wie innere Blutungen) gering gehalten.

Das Forschungsteam aus Peking hatte insgesamt mit 5.200 Patienten gearbeitet. Bedingungen der Behandlung war, dass bei jedem nur leichte Schlaganfälle vorlagen und die Therapie spätestens 24 Stunden nach dem Hirninfarkt beginnen konnte. Bei den 5.200 Probanden war dies der Fall. Ein Teil erhielt das Standardmittel ASS und dazu ein Placebo. So sollte die Methode der dualen Plättchenhemmung simuliert werden. Die Menschen dienten als Kontrollgruppe. Die übrigen erhielten die Kombi-Therapie aus ASS und Clopidgrel (ebenfalls einen etablierten Medikament gegen die Blutgerinnung). Beide Gruppen wurden zwölf Wochen lang therapiert, was einer vergleichsweise kurzen Behandlungszeit entspricht.

Nach den drei Monaten hatten 11,7 Prozent der ersten Gruppe einen weiteren Schlaganfall gehabt. In der zweiten Gruppe waren es dagegen nur 8,2 Prozent. Nebenwirkungen der "Blutverdünnung" traten bei der Kombi-Therapie um ein gutes Drittel seltener auf, was für ein Plus an Sicherheit spricht.