War es ein Schlaganfall? Diagnose geht nun auch ohne Kontrastmittel

Von Cornelia Scherpe
4. April 2013

Im Krankenhaus werden Patienten mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall in der Regel durch die Vergabe eines Kontrastmittels untersucht. Dieses wird ins Blut injiziert und dann beobachtet, wie schnell es sich in den Blutgefäßen des Gehirns verteilt.

Wird es an einer Stelle deutlich langsamer, dann kann man von einem Schlaganfall ausgehen. Diese Form der Diagnose ist zwar recht sicher, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Viele Patienten reagieren darauf allergisch, was zu teilweise drastischen Verschlechterungen ihres Zustandes führen kann. Außerdem haben gerade ältere Menschen Probleme, das Kontrastmittel gesund wieder abzubauen, da ihre Nieren davon überfordert sein können.

Solche Nebenwirkungen können bei der neu getesteten Methode nicht mehr vorkommen. Diese Diagnose kommt gänzlich ohne Kontrastmittel aus und hat sich im Einsatz nun auch bewähren können.

Dabei greift man auf das Wirkungsprinzip der funktionellen Magnetresonanztomographie zurück. Man untersucht mittels dieses fMRT das Gehirn des Patienten, während er ganz entspannt da liegt. Geachtet wird dabei vor allen Dingen auf das BOLD-Signal. Diese Abkürzung steht "Blood Oxygenation Level Dependent" und kann angeben, wie gut das Gehirn durchblutet ist. So kann man auch sichtbar machen, wenn an einer Stelle die Durchblutung auffallend verändert ist. Dies deutet dann auf einen Schlaganfall hin.

In der ersten Studie arbeitete man mit elf Patienten, denen man im Anschluss an diese Untersuchung auch das gewohnte Kontrastmittel gab, um die Ergebnisse zu kontrollieren. Dabei zeigte sich, dass die neue Methode exakt so sicher ist, wie die konventionelle Version. Da beide Untersuchungen nur wenige Minuten in Anspruch nehmen, sind sie auch vom Zeitfaktor her ebenbürtig.