Foramen ovale zu verschließen, scheint nicht vor einem Schlaganfall zu schützen

Von Cornelia Scherpe
3. April 2012

Den Begriff "Foramen ovale" haben die meisten Laien noch nie gehört. Mediziner bezeichnen so eine kleine Öffnung zwischen den beiden Vorhöfen unseres Herzens.

Schätzungen zufolge besitzen 25 Prozent aller Menschen dieses unnötige Blutventil. Im Mutterleib hat noch jeder diese Öffnung, doch später braucht man sie nicht mehr. Wer dennoch damit weiter lebt, kann eventuell Schaden dadurch nehmen. Schon seit einiger Zeit stehen die Foramen ovale nämlich unter dem Verdacht, einen Schlaganfall zu begünstigen. Um Menschen nach einem ersten Schlaganfall, die mit einer Foramen ovale leben, vor einem weiteren Hirnschlag zu schützen, verschließt man daher in einem operativen Eingriff gern die Öffnung auf Dauer. Doch nun hat eine Studie gezeigt, dass diese Prozedur das Risiko nicht senkt und daher unnötig ist.

In den USA führte man eine Studie mit 900 Probanden durch. Alle hatten eine Foramen ovale und mussten bereits einen Schlaganfall durchleiden. Während bei einer Gruppe mittels Katheter ein kleiner Verschluss ins Herz eingeführt wurde, der die Öffnung auf Dauer blockierte, wurden die anderen nicht operativ behandelt. Das Ergebnis nach einer Beobachtungszeit von zwei Jahren: beide Gruppen hatten ähnlich häufig erneut einen Schlaganfall. Der Verschluss hatte demnach überhaupt keine Risikominderung bewirkt. Als Präventionsmethode scheidet der Verschluss der Foramen ovale daher aus.

Die Forscher betonen aber, dass ihre Studie keineswegs sagt, dass durch die Öffnung keine Gefahr auf einen Schlaganfall besteht. Doch der Verschluss allein scheint nicht zu helfen.