Hippocampus-Atrophie - direktes Anzeichen für einen stummen Schlaganfall

Von Cornelia Scherpe
5. Januar 2012

Die klassischen Symptome eines Schlaganfalls sind bekannt: plötzlicher Sprachverlust, einseitige Lähmungserscheinungen oder das Missempfinden von Temperaturen in einer Körperhälfte. Bei diesen Warnsignalen sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Es gibt jedoch auch stumme Schlaganfälle, die ganz ohne direkte Symptome verlaufen. Das macht sie besonders gefährlich.

Entdeckt werden diese erst, seit es die Kernspintomographie gibt. Nun registrieren Ärzte bei immer mehr alten Menschen einen solchen stummen Schlaganfall. Wie wird er sichtbar gemacht? Die Neurologen besehen sich den Hippocampus, eine spezielle Region des Hirns. Bei Betroffenen liegt eine Hippocampus-Atrophie vor.

Atrophie bedeutet, dass Gewebeschwund vorliegt, die Region ist also geschrumpft. Das kann unter anderem zu Gedächtnisproblemen oder dem Verlust des Gedächtnisses führen. Dass die Hippocampus-Atrophie das Hauptzeichen eines stummen Schlaganfalls ist, erkannte man durch eine Studie mit 658 Senioren.

Bei allen wurde eine Kernspintomographie gemacht und bei 174 von ihnen war die Atrophie sichtbar. Das war jeder vierte Teilnehmer. Kognitionstests zeigten dann, dass genaue jene Teilnehmer die meisten Gedächtnis- und Denkprobleme hatten.