Menschen mit Depressionen versterben schneller bei einem Schlaganfall

Menschen, die an Depressionen leiden, sterben einer Studie zufolge häufiger, wenn sie einen Schlaganfall erleiden

Von Cornelia Scherpe
30. November 2011

Nach einem Schlaganfall müssen viele Betroffene ganz grundlegende Fähigkeiten wie Sprechen oder Lesen neu erlernen und oft sind die Therapieerfolge nur mäßig. Doch zumindest hat man den Schlaganfall überlebt, denn das ist keinesfalls selbstverständlich. Der Infarkt im Hirn kann zum Tode führen.

Eine Datenanalyse hat nun ergeben, dass vor allen Dingen Menschen mit Depressionen zur Risikogruppe gehören. Sie sterben bedeutend öfter an einem Schlaganfall als psychisch gesunde Menschen.

Depressive Menschen erleiden häufiger einen Schlaganfall und sterben auch häufiger daran

Die Studie betrachtete Daten von 300.000 Menschen. Dabei wurden alle Informationen zur körperlichen und geistigen Gesundheit beachtet, darunter

Man hatte Daten vorliegen, die bis zu 29 Jahre im Leben eines Menschen zurück reichten. 8.478 der Beobachteten bekamen einen Schlaganfall. Es zeigte sich, dass besonders depressive Menschen Teil dieser Gruppe waren. Ihr Risiko, einen Hirninfarkt zu bekommen, liegt damit 45 Prozent höher als das anderer Menschen.

Das Tragische: sie sterben auch bedeutend öfter nach einem Hirnschlag. Der Schlaganfall führt mit einer Steigerung von 55 Prozent zum Tode. Doch warum ist das so?

Erklärungen für das höhere Schlaganfallrisiko bei Depression

Viele Menschen mit Depressionen ernähren sich schlecht und kümmern sich nicht um sportliche Aktivitäten. Damit erfüllen sie bereits zwei der Risikofaktoren für einen Schlaganfall.

Zudem haben Depressive oft einen zu hohen Blutdruck und zu hohen Blutzucker - auch dies sind zwei Risikofaktoren. Da Depressionen auch nachweislich den gesunden Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen, könnte das ein fünfter entscheidender Risikopunkt sein.