Wer nach Schlaganfall die Beine kreuzen kann, hat bessere Heilungschancen

Sowohl in der spontanen Genesung, als auch in Rakin Scale und im Barthel-Index zeigen Bein-Kreuzer Vorteile

Von Marion Selzer
14. Oktober 2011

Eine seltsame Entdeckung haben Ärzte in der Klinik für Neurologie in München gemacht. Sie bemerkten, dass Schlaganfall-Patienten, die bereits in den ersten Tagen nach ihrem Anfall in der Lage waren, die Beine zu kreuzen, bessere Langzeitprognosen aufwiesen.

Messwerte der Bein-Kreuzer

Durch diese spontanen Beobachtungen angeregt, führten die Ärzte an der Klinik München einen Versuch durch. Sie hielten bei 68 Patienten fest, von denen 34 nach ihrem Anfall spontan die Beine übereinander geschlagen hatten, und beobachteten die Genesung.

Anhand der üblichen Messwerte schnitten die Bein-Kreuzer erheblich besser ab. Bei der NIH Stroke Skala erzielten sie 6,5 statt 10,6, wobei ein Wert von 0 normal ist.

Rakin Scale und im Barthel-Index

Nach einem Jahr im Rahmen der Nachsorge waren die Verbesserungen sogar noch deutlicher. Im Rakin Scale und im Barthel-Index konnten die Bein-Kreuzer ihren Vorsprung ausbauen.

Zudem gab es unter den Patienten, die das Bein gekreuzt hatten, nur einen Todesfall, wohingegen es zu 18 Todesfällen in der anderen Gruppe kam. Diese Beobachtungen sollen nun auch an anderen Klinik durchgeführt werden.