Infokampagnen zum Thema Schlaganfall scheinen bei Männern ohne Wirkung zu bleiben

Infomaterial zur Schlaganfall-Erkrankung bleibt bei Männern meist wirkungslos

Von Viola Reinhardt
3. Oktober 2009

Bei einem Schlaganfall gibt es zumeist im Vorfeld die einen oder anderen körperlichen Hinweise auf dessen Eintreten und ein schnelles Reagieren kann hier schlimmere Folgen durchaus vermeiden. Informationen sind hierbei ein wichtiges Mittel, um überhaupt zu wissen, welche Symptome auftreten können und wie man dann am besten reagiert.

Männer reagieren nicht auf Infomaterial

Männer scheinen jedoch auf schriftliche Informationskampagnen nicht wirklich zu reagieren, wie nun in Berlin recht deutlich festgestellt werden konnte. 75.000 Berliner Bürger im Alter ab 50 Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip für das Zusenden von Informationsmaterial zum Thema Schlaganfall ausgesucht. In dem verwendeten Material fanden sich die Symptome wie Lähmungserscheinungen, Sprach- und Gehstörungen oder auch Gefühlsstörungen, sowie die der Hinweis bei derartigen Anzeichen den Rettungsdienst zu rufen. Eine Kontrollgruppe erhielt hingegen keinerlei Info-Post.

Frauen sind informierter als Männer

Bei der Auswertung dieser Kampagne fanden die Experten heraus, dass sich wesentlich mehr Frauen an ein Krankenhaus wendeten als es bei den Männern der Fall war. Obwohl Frauen zumeist recht gut über einen Schlaganfall informiert sind, scheinen sie jedoch den Ruf nach einem Rettungsdienst zu vermeiden, wobei die Experten vermuten, dass Frauen anderen wohl lieber nicht zur Last fallen wollen.

Dabei ist es mehr als wichtig bei auftretenden Symptomen sofort einen Arzt aufzusuchen oder diesen anzurufen, da gerade eine Behandlung in den ersten drei bis vier Stunden nach dem Schlag viele Folgen abmildern kann.

In Deutschland sind jährlich etwa 165.000 Menschen von einem Schlaganfall betroffen und angesichts der bleibenden Behinderungen, zählt diese Erkrankung zu einer der häufigsten, die einen Menschen auf Dauer zum Pflegefall werden lässt.