Stent Retriever verbessern die Heilungschancen nach schwerem Schlaganfall erheblich

Der Mikrokatheter wird in eine Gehirnarterie eingeführt und entfernt das Gerinnsel vor Ort

Von Nicole Freialdenhoven
15. Mai 2015

Bei einem schweren Schlaganfall entstehen oft schwere Blutgerinnsel im Gehirn, die zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden wie Lähmungen oder Sprachproblemen führen. Rund jeder dritte Betroffene erholt sich nie mehr vollständig von einem solchen Schlaganfall.

Der Stent-Retriever

Hoffnung verspricht jedoch die moderne Behandlung mit einem Stent-Retriever, der sich allmählich als Standardtherapie durchgesetzt hat. Stoßen Medikamente bei der Auflösung größerer Blutgerinnsel an ihre Grenzen, können diese Mikrokatheter in eine Gehirnarterie eingeführt werden, um das Gerinnsel vor Ort zu entfernen.

Studien belegen Behandlungserfolg

Neue Studien aus den USA ergaben, dass der Behandlungserfolg nach schweren Schlaganfällen durch die Stent-Retriever um 20 bis 30 Prozent gesteigert werden konnte.

In den drei Studien erhielten alle Teilnehmer zunächst eine Thrombolyse, die bislang standardmäßig eingesetzte medikamentöse Therapie. Bei der Hälfte der Studienteilnehmer kam anschließend ein Stent-Retriever zum Einsatz. Dabei kam es nur sehr selten zu Komplikationen, so dass diese Methode nun auch Eingang in die neuen europäischen Leitlinien zur Therapie bei Schlaganfällen gefunden hat.

Stent-Retriever als Therapiemaßnahme

In Zukunft sollen behandelnde Ärzte nach Ansicht der CT-Angiographie, die die geschädigten Gefäße sichtbar macht, direkt entscheiden können, ob ein Blutgerinnsel im Gehirn am besten mit Hilfe eines Stent-Retrievers entfernt werden sollte.