Fünf Millionen Opfer im Jahr: Schlechte Luft lässt Zahl der Schlaganfälle steigen

Die immer weiter steigende Luftverschmutzung nimmt Einfluss auf das Schlaganfallrisiko

Von Nicole Freialdenhoven
27. März 2015

Jedes Jahr sterben rund fünf Millionen Menschen weltweit an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Ursachen sind vielfältig und bestimmte Risikofaktoren wie

hat der Mensch selbst in der Hand. Doch gegen die immer weiter steigende Luftverschmutzung ist er weitgehend machtlos - und diese trägt ihren Teil zum Schlaganfallrisiko bei. Dies ergab eine Analyse der University of Edinburgh, in die insgesamt 94 Studien aus 28 Ländern einbezogen wurden.

Gefährliche Konzentrationen

Eine Steigerung der Kohlenmonoxid-Konzentration um 1,0 ppm (Teile pro Million) führte zu einem Anstieg der Schlaganfälle (stationäre Aufnahme im Krankenhaus und Todesfälle) um 1,5 Prozent. Auch erhöhte Konzentrationen an

  • Stickstoffdioxid (1,4 Prozent) und
  • Schwefeldioxid (1,9 Prozent), sowie
  • höhere Feinstaub-Raten

führten zu mehr Schlaganfällen. Besonders deutlich waren diese Zusammenhänge in den Entwicklungs- und Schwellenländern, aus denen allerdings nur 20 Prozent der Studien kamen.

Auswirkungen der schmutzigen Luft

Derzeit ist noch unklar wie die Schadstoffe in der Luft konkret das Schlaganfallrisiko erhöhen. Vermutet wird, dass die schmutzige Luft zu verengten Blutgefäßen führt, so dass der Blutdruck steigt und somit die Gefahr eines Blutgerinnsels. Die Luftverschmutzung scheint zumeist eher Hirninfarkte als Hirnblutungen zu begünstigen: In Deutschland entfallen auf Hirninfarkte 78 Prozent der Schlaganfälle.