Folsäure schützt bei Bluthochdruck vor einem Infarkt

Studie deckt auf, wie sinnvoll eine gesetzliche Folsäure-Anreicherung in Lebensmitteln wäre

Von Cornelia Scherpe
20. März 2015

Menschen mit chronisch erhöhtem Blutdruck (auch Hypertoniker genannt) haben ein gesteigertes Risiko für Infarkte. Da das Blut beständig mit zu viel Druck durch die Gefäße strömt, kann das zu Gerinnseln führen.

Setzten diese sich in einem Hirngefäß fest, kommt es zum Schlaganfall. Wandern die Gerinnsel ins Herz, tritt ein Herzinfarkt auf. Auch unter einer Therapie bleibt die Gefahr auf diese drastischen Ereignisse für Patienten erhöht.

Blutdrucksenker plus Folsäure

Daher haben Forscher aus China nach einem Weg gesucht, das Risiko für Hypertoniker zu senken. Sie arbeiteten mit 20.702 Männern und Frauen, die an einer Hypertonie litten und bereits Medikamente gegen ihren Bluthochdruck einnahmen.

Man bildete zwei Gruppen und gab einer Hälfte täglich 0,8 Milligramm Folsäure zusätzlich zu ihrer normalen Behandlung. Die übrigen Teilnehmer galten als Kontrollgruppe und nahmen ausschließlich ihre Blutdrucksenker.

Ebenso wie in Deutschland gibt es in China keine gesetzliche Folsäure-Anreicherung in Lebensmitteln. Die Studie zeigt bei ihrer Auswertung jedoch, wie sinnvoll diese Maßnahme wäre. Nach 4,5 Jahren wird deutlich, dass die Rate der Infarkte bei Hypertonikern dank Folsäure-Zusatz deutlich zurückgegangen ist.

Positiver Nutzen bestätigt

Das Ergebnis war derart gut, dass die Studie nun vorzeitig abgebrochen wurde, da man der Kontrollgruppe nicht länger die Folsäure vorenthalten wollte. In der Placebogruppe hatten 355 Menschen einen Herz- oder Hirninfarkt erlitten. Das entspricht 3,4 Prozent. In der Folsäure-Gruppe gab es nur 282 dieser Ereignisse, also 2,7 Prozent.

Das Risiko pro Patienten war dabei umso größer, je niedriger der Folsäurespiegel im Blut war. Die Teilnehmer mit dem niedrigsten Wert lagen bei einem Risiko von 4,6 Prozent. Die besten Folsäurewerte senkten die Gefahr auf 2,8 Prozent.