Neue Schlaganfall-Therapie erfolgreich: Stent-Thrombektomie statt Medikamente

Die sogenannte Stent-Thrombektomie gilt als Durchbruch in der Schlaganfall-Therapie

Von Ingo Krüger
13. Februar 2015

Die Folgen eines Schlaganfalls können schwerwiegend für Körper und Geist sein. Eine neue Therapie soll nun nicht nur die Sterberate senken, sondern auch das Risiko schwerer Behinderungen minimieren.

Durchbruch in der Schlaganfall-Therapie

Während bislang das Standardverfahren im medikamentösen Auflösen des Blutgerinnsels (Lysetherapie) bestand, ist es aussichtsreicher, den Blutpfropfen mit Hilfe eines Katheters im Gehirn herauszuziehen. Die neue Behandlungsmethode wurde nun auf der International Stroke Conference (ISC) in Nashville präsentiert.

Schon seit vielen Jahren kommt in großen neurologischen Kliniken die sogenannte Stent-Thrombektomie zum Einsatz. Sie wird mit großem Erfolg bei Herzinfarkten angewandt, um verschlossene Blutgefäße zu öffnen.

Nun könnte das Verfahren auch Schlaganfallpatienten nutzen. Neurologen halten die neue Behandlungsmethode für den Durchbruch in der Schlaganfall-Therapie.

Die Stent-Thrombektomie

Bei der sogenannten Stent-Thrombektomie wird beim Patienten ein Röhrchen durch eine Arterie von der Leiste bis zum Gehirn geführt. Dort wird mit einem Draht das Blutgerinnsel, das die Hirnarterie verstopft, rückwärts herausgezogen.

Bei einer Studie ließ sich bei 89 Prozent der Thrombektomie-Gruppe der Blutfluss im Gehirn wieder herstellen. In einer Kontrollgruppe mit Patienten ohne eine Stent-Thrombektomie gelang dies nur bei 34 Prozent.

Nach der Therapie waren 71 Prozent der mit der neuen Methode behandelten Patienten wieder fähig, selbstständig zu leben. In der Standardtherapie-Gruppe jedoch lediglich 40 Prozent.