Schlaganfälle während der Schwangerschaft nehmen in den USA zu

Übergewicht und Bluthochdruck gelten als Faktoren für Schlaganfälle während und nach der Schwangerschaft

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2014

In den USA ist die allgemeine Zahl der Hirninfarkte rückläufig. Doch obwohl das an sich ein Grund zur Freude ist, beobachten die Ärzte mit Sorge, dass in einer Gruppe die Anzahl dafür steigt: bei Schwangeren.

Risikogruppe Schwangere?

Betrachtet wurden die Jahre 1994 bis 2011. In diesem Zeitraum erlitten in den USA 31.673 Frauen entweder während oder kurz nach ihrer Schwangerschaft einen Schlaganfall. Gerechnet auf die Gesamtheit bedeutet dies, dass auf 10.000 Schwangerschaften mit Klinikaufenthalt 3,8 Hirninfarkte kommen.

Die individuelle Gefahr ist demnach eher gering und dennoch zeigt sich ein bedenklicher Trend auf. Die Studie versuchte zu ergründen, weshalb es zu den Schlaganfällen gekommen war.

Übergewicht und Bluthochdruck

Als häufiger Grund gilt allgemein ein schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck. Doch nur bei einem Drittel der registrierten Fälle war das auch tatsächlich der Grund gewesen. Für viele Frauen mit Schlaganfall konnte man daher keine Erklärung geben.

Die Studie hatte allerdings nicht erhoben, welche Frauen vor der Schwangerschaft an Übergewicht litten. Auch dies erhöht das Thromboserisiko und damit das Risiko auf einen Schlaganfall. Da ein aktueller Trend zum Übergewicht vorliegt, lassen sich vermutlich manche Hirninfarkte auf diesen Risikofaktor zurückführen.

Regelmäßige Kontrolle!

Deutlich wurde in jedem Fall, dass Frauen mit Bluthochdruck ein um das 5-Fache erhöhte Risiko auf einen Schlaganfall haben.

Bei Schwangeren mit normalen Blutdruck ist die Gefahr dennoch um 61 Prozent erhöht. Frauen sollten daher während der Schwangerschaft unbedingt regelmäßig zum Gynäkologen gehen und die Gesundheit des Kindes und ihre eigene überprüfen lassen. Kommt es zu Bluthochdruck, muss sofort gegengesteuert werden.