Neuer Sechs-Punkte-Präventionsplan zur Verhinderung von neuerlichen Schlaganfällen präsentiert

Von Nicole Freialdenhoven
18. September 2014

Hat ein Mensch einen Schlaganfall erlitten, richtet sich das Augenmerk der behandelnden Ärzte nicht nur auf die Heilung der entstandenen Schäden, sondern auch auf die Prävention neuerlicher Schlaganfälle. Meist kommen dabei Medikamente wie Lipidsenker, Plättchenhemmer und Antihypertensiva zum Einsatz.

Präventionsplan sieht Änderungen des Lebensstils und blutdrucksenkende Maßnahmen vor

Ein neuer Sechs-Punkte-Plan, den Professor Gerhard Hamann von der Klinik für Neurologie in Günzburg vorstellte, soll die Vorsorge nun weiter verbessern. Dazu gehören beispielsweise verstärkte Maßnahmen zur Änderung des Lebensstils, d.h.

Bei den blutdrucksenkenden Maßnahmen soll vor allem auf ACE-Hemmer oderAT1-Blocker gesetzt werden, während Betablocker heute nur noch als Reservemedikament betrachtet werden. Als Zielblutdruck gelten 150/90 mmHg für Patienten über 60 Jahre und 140/90 mmHg für jüngere Patienten.

Revolutionär sind seiner Ansicht nach auch die Veränderungen bei der Lipidkontrolle: Hier sollten Statine wie Atorvastatin zum Einsatz kommen. Weitere Punkte des Präventionsplans umfassen Thrombozytenhemmer und eine Behandlung mit Antikoagulans statt mit Plättchenhemmern, wenn ein Vorhofflimmern vorliegt. Als letzter Punkt werden Karotisoperationen genannt, wobei die Entscheidung bei den unter 70-jährigen zwischen OP und Stent fallen kann.