Erkältung als Auslöser eines Schlaganfalls: Bei Kindern kann ein Hirninfarkt getriggert werden

Von Cornelia Scherpe
25. August 2014

Der Schlaganfall gehört zu den gefürchteten Resultaten eines Gefäßleidens. Durch Probleme in den Blutgefäßen kann sich ein Gerinnsel (Thrombus) bilden und den Blutfluss unterbrechen. Ein solches Gerinnsel kann auch durch den Körper wandern und sich beispielsweise beim Herzen oder beim Gehirn ablagern. So entstehen Herz- und Hirninfarkte.

Allerdings treten beide Ereignisse vor allen Dingen im Seniorenalter auf. Schlaganfälle bei Kindern sind extrem selten. Treten sie aber auf, kann der schlussendliche Auslöser etwas ganz Triviales wie eine Erkältung sein. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie aus den USA.

Gefährdete Kinder

Man hatte insgesamt 2,5 Millionen Daten von Versicherten gesichtet und stieß dabei gerade einmal auf 102 Schlaganfälle im Kindesalter. Diese Daten wurden nun eingehender untersucht und den Gesundheitswerten von 306 gleichaltrigen und völlig gesunden Kindern gegenübergestellt.

Dabei fanden die Forscher heraus, dass in 9,8 Prozent der Fälle die jungen Schlaganfallpatienten in den 72 Stunden vor dem Hirninfarkt eine Erkältung gehabt hatten. Diese Prozentzahl ist zwar noch immer recht klein, doch verglich man sie mit den Daten der gesunden Kindern, fiel sie dennoch ins Auge. Dort gab es Infekte nur in 0,7 Prozent der Fälle.

Prognose

Die Forscher halten es daher für wahrscheinlich, dass eine Erkältung durchaus einen Schlaganfall auch im Kindesalter triggern kann. Sie betonen aber auch, dass es keineswegs der Infekt ist, der den Infarkt von Grunde auf entstehen lässt. Es muss vorher eine Veranlagung vorliegen, die durch die Erkältung nur den letzten Anstoß bekommt.

Daher müssen Eltern sich auch keine Sorgen machen, wenn ihr ansonsten gesundes Kind mal wieder eine Erkältung hat. Nur Jungen und Mädchen, bei denen bereits eine chronische Krankheit der Gefäße oder sonstige Vorbelastungen bekannt sind, sollten besonders intensiv versorgt werden.