Gezielte Hirnstimulation nach einem Schlaganfall könnte zur Therapie werden

Von Cornelia Scherpe
20. August 2014

Viele Überlebende eines Schlaganfalls leiden fortan unter verschieden stark ausgeprägten Lähmungen. Auch intensive Reha-Maßnahmen können diese Beeinträchtigungen oft nur geringfügig verbessern. In einem Experiment mit Mäusen haben Forscher nun aber herausgefunden, dass der Einsatz einer gezielten Hirnstimulation eventuell die Zukunft der Therapie ist.

Hirnstimulation bei Mäusen

Dafür arbeiteten sie mit Mäusen, die genetisch verändert waren. In ihrem Gehirn bildete sich im Bereich des motorischen Cortex ein Eiweiß, das auf Lichtreize reagiert. Es löst dann einen Nervenimpuls aus.

Durch dieses Vorgehen war es den Forschern möglich, allein durch die äußeren Lichtreize zu steuern, wann ein Impuls abgegeben werden soll. Diese gezielte Stimulation nutzte man nun, um die Tiere nach einem Schlaganfall zu therapieren.

Ohne die Behandlung waren die Mäuse aufgrund der Lähmungen nicht in der Lage, über einen Steg zu laufen. Durch die regelmäßige Stimulation jedoch besserte sich ihre Beweglichkeit. Am Ende konnten die Mäuse wieder über den Steg gehen.

Anwendung beim Menschen nicht möglich

Der Erfolg ist zwar ein kleiner Durchbruch, doch die genetische Veränderung kann bei Menschen aus ethischen Gründen nicht als Therapie genutzt werden. Die Forscher hoffen dennoch, dass ihre Entdeckung wegweisend ist. Nun weiß man, dass das Gehirn stimuliert werden kann, damit die Motorik sich nach einem Schlaganfall wieder bessert.

Es wäre dabei nahe liegend, bei Patienten mit Elektroden zu arbeiten. Bei Menschen mit Parkinson wird dies seit wenigen Jahren mit Erfolg praktiziert und könnte nun auch zum Umdenken in der Reha bei Schlaganfallpatienten führen.

Vorab sind allerdings noch diverse Studien notwendig. Man muss zu 100 Prozent sicher sein, wo genau und in welcher Menge der motorische Cortex stimuliert werden muss.