Schlaganfallrisiken bei Frauen durch weibliche Hormone erhöht

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2014

Dass Frauen und Männer aus medizinischer Sicht unterschiedlich ticken, ist mittlerweile bekannt. US-Forscher präsentierten kürzlich sogar neue frauenspezifische Leitlinien zur Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfällen, um dieser Patientengruppe besser gerecht zu werden.

So hat Diabetes beispielsweise nur bei Frauen einen Einfluss auf das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, während bei Männern kein Zusammenhang festgestellt werden konnte.

Vermutlich üben auch hier die weiblichen Hormone einen Einfluss aus, der sich in vielen anderen Risikofaktoren für den Schlaganfall bemerkbar macht. Besonders gefährdet sind Frauen, die an Diabetes leiden und zusätzlich die Antibabypille nehmen.

Auch die Hormonersatztherapie, die die Beschwerden der Wechseljahre mindern soll, kann das Schlaganfallrisiko erhöhen. Ein dritter Faktor ist Bluthochdruck während der Schwangerschaft, der zur Präeklampsie führt: Auch bei diesen Frauen war das Schlaganfallrisiko später erhöht.

Auch Migräne kann das Schlaganfallrisiko erhöhen

Doch nicht nur die weiblichen Hormone spielen eine Rolle: Zu den weiteren Faktoren, die die Mediziner identifizierten, gehört das bei Frauen weitaus häufiger auftretende Vorhofflimmern und die ebenfalls häufiger auftretende Migräne mit Aura.

Von einer "Aura" ist die Rede, wenn kurz vor dem Migräneanfall Sehstörungen, Lichtblitze oder ein Gefühl der Blendung auftreten. Zuletzt spielen auch psychische Faktoren wie Stress und Depressionen bei Frauen eine größere Rolle.