Nächtliche Atemaussetzer erhöhen das Risiko für Alzheimer

Frühzeitige Behandlung der Schlafapnoe wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden

Von Cornelia Scherpe
1. Dezember 2017

Neue Studienergebnisse zur Morbus-Alzheimer-Demenz im Zusammenhang mit einer Schlafapnoe machen deutlich, wie wichtig eine frühzeitige Behandlung der Atemaussetzer sein könnte.

Die Studie

Die US-Studie arbeitete mit 208 Freiwilligen, die im Schnitt 68 Jahre alt waren. Zu Beginn lag bei keinem ein Anzeichen auf Demenz vor, wie PET-Scans und Untersuchungen von Liquorproben zeigten. Über Befragungen und Nächte im Schlaflabor wurde ermittelt, wer an einer Schlafapnoe litt, die regelmäßig den Sauerstoffgehalt im Blut beeinträchtigte.

Nach zwei Jahren wurden die Senioren erneut untersucht und obwohl keiner Alzheimer-Symptome im Alltag zeigte, waren die Liquorproben bei einigen auffällig geworden. Die Menge an Beta-Amyloid war gesunken, was den Ärzten zeigt, dass nun mehr Beta-Amyloid als Plaques im Gehirn liegen müsse. Die Laborwerte gelten daher als früher Beleg einer sich entwickelnden Alzheimerkrankheit. Unter den betroffenen Senioren waren vermehrt jene, die bereits zwei Jahre zuvor eine Schlafapnoe gehabt hatten.

Zusammenhang von Schlafapnoe und Alzheimer

Der Zusammenhang in der kleinen Versuchsgruppe fiel aber zu gering für wirklich eindeutige Ergebnisse aus, weshalb größere Untersuchungen in Planung sind. Dennoch liegt ein Zusammenspiel zwischen Alzheimer und Schlafapnoe für die Forscher nahe, wenn man auf die biologische Ebene blickt:

Atemaussetzer in der Nacht senken nachweislich den Sauerstoffgehalt im Blut und folglich wird auch das Gehirn teilweise unterversorgt. Das kann zu einem vermehrten Absterben der Nervenzellen führen, die dann als "Zellabfall" nicht schnell genug beseitigt werden können. Sie häufen sich an und steigern das Risiko auf Alzheimer.

Die Forscher raten aufgrund der Hinweise ihrer Studie daher eindringlich, mit Schlafapnoe zum Arzt zu gehen, damit die Atmung sich wieder normalisiert.