Eine Schlafapnoe lässt das Risiko auf eine Lungenentzündung steigen

Von Cornelia Scherpe
13. März 2014

Menschen, die unter der sogenannten "Schlaf­apnoe" leiden, bekommen während der Nacht immer wieder Atemaussetzer.

Gesundheitsgefährdende Atemaussetzer und erhöhtes Pneumonierisiko

In dieser Zeit stellt der Körper das Atmen ein, was zu einem schlechten Schlaf führt. Entsprechend sind die Betroffenen am nächsten Morgen erschöpft. Da das Gehirn während der Aussetzer nicht genügend Sauerstoff bekommt, kann die Schlaf­apnoe durchaus auch gefährlich werden.

Nun haben Forscher herausgefunden, dass die Betroffenen noch ein weiteres Risiko tragen: Sie neigen eher zu einer Pneumonie. Mit diesem Begriff bezeichnet der Arzt eine Entzündung des Lungengewebes. Eine solche Lungenentzündung kann unter Umständen auch lebensgefährlich werden.

Auswertung von Versichertendateien für Studie

Wie häufig Schlaf­apnoe-Patienten davon betroffen sind, hat man in Taiwan im Zuge einer landesweiten Studie ermittelt. Dabei konnte man die Versichertendaten von allen Menschen in der staatlichen Krankenversicherung auswerten. Da darin fast die komplette Bevölkerung Taiwans versichert ist, kann man das Studienergebnis als sehr aussagekräftig ansehen.

Man nahm am Ende 6.816 Menschen, die ihre Schlafapnoe-Diagnose im Jahr 2000 gestellt bekommen hatten. Ihnen wurde eine Kontrollgruppe aus gesunden Menschen gegenüber gestellt. Nun verfolgte man, wer in den kommenden Jahren wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gemusst hatte. Dies waren 7,77 Prozent der Kontrollgruppe und 9,36 Prozent der Schlafapnoe-Patienten.

Ursache der erhöhten Lungenentzündung bei Schlafapnoe-Betroffenen

Doch warum haben Menschen mit einer Schlafapnoe eher eine Lungenentzündungen? Hierfür haben die Forscher eine Theorie: Bei einer Schlafapnoe reagiert der Körper nach dem Ende des akuten Atemaussetzers oft mit einem besonders starken Einatmen. Der Betroffene schnappt quasi nach Luft. Durch dieses unnatürlich starke Einsaugen der Atemluft können auch Speisereste, Speichel und Erreger besonders intensiv in die Lunge einfließen. Dies fördert das Entstehen von Krankheitsherden im Lungengewebe.