Neurostimulator für Patienten mit Schlafapnoe: Das kleine Gerät steigert die Schlafqualität

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2014

Ein US-Hersteller hat mit einem kleinen Gerät gegen Schlafapnoe für Aufsehen gesorgt.

Der kleine Stimulator wird beim Einsatz direkt mit dem Nerv "Nervus hypoglossus" verbunden und kann so Elektroimpulse abgeben. So soll die Zungenmuskulatur stimuliert werden und das freie Atmen über Nacht gewährleistet.

Bei einer Schlafapnoe kommt es nämlich immer wieder durch ein Erschlaffen der Zunge dazu, dass diese den Rachenraum blockiert und damit nicht geatmet werden kann. Bisher kann den Betroffenen nur durch die sogenannte CPAP-Beatmung geholfen werden.

Dafür müssen sie in der Nacht eine Maske auf der Nase tragen und das wird von vielen als eher unangenehm zum Schlafen empfunden. Wie gut dagegen der Neurostimulator ankommt und wie wirksam er wirklich ist, wurde nun eindrucksvoll in einer Studie belegt.

Atemberaubende Verbesserung der Atmung mithilfe des Stimulators

Bei 126 Patienten wurde in einer OP der Neurostimulator im Körper eingesetzt. Ein Drucksensor muss dafür im Brustkorb implantiert werden und mit einem Kabel mit einem Steuergerät verbunden werden, das unter den Brustmuskel gesetzt wird.

Wie schwer die Atemaussetzer bei jedem vor der Therapie waren, wurde auf dem Apnoe-Hypopnoe-Index (kurz AHI) eingeordnet. Im Schnitt traten Aussetzer 29,3 Mal pro Stunde auf. Nach einem Jahr mit dem Neurostimulator war dieser Wert so weit gefallen, dass die Aussetzer nur noch neun Mal pro Stunde festzustellen gewesen waren. Dies ist eine Besserung um ganze 68 Prozent.

Während der Neurostimulator in Europa bereits auf dem Markt erhältlich ist und gute Erfolge erzielt, muss der Hersteller in seinem Land noch auf die Zulassung warten.

Eine weitere Einschränkung: Bei fettleibigen Patienten kann der Stimulator bisher aus anatomischen Gründen noch nicht implantiert werden. Patienten, die auf diese Form der Therapie zurückgreifen möchten, dürfen maximal einen BMI von 32 haben.