Mit Folsäure gegen Schizophrenie: Neue Therapie hilft nur bestimmten Patienten

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2013

Wird das Kind im Mutterleib nicht ausreichend mit Folsäure versorgt, kann sich dies schädlich auf die Entwicklung seines Nervensystems auswirken. In manchen Fällen kann ein Mangel an Folsäure sogar zu schizophrenen Störungen führen. Forscher der Universität Boston wollen dieses Wissen nun nutzen um eine neue Therapie für Schizophrenie-Patienten zu entwickeln, bei denen die Betroffenen eine größere Menge Folsäure zu sich nehmen.

In einem ersten Test erhielten 144 Patienten, die bereits regelmäßig Antipsychotika nahmen und trotzdem noch starke Symptome der Krankheit zeigten, über einen Zeitraum von 16 Wochen hinweg entweder eine zusätzliche tägliche Dosis von 2mg Folsäure und 400 Mikrogramm Vitamin B12 oder ein Placebo. Nach dem Ende des Testes zeigte sich eine leichte aber signifikante Verbesserung des Zustandes, jedoch keine signifikanten Unterschiede zur Einnahme des Placebo.

Lediglich bei Betroffenen mit einer bestimmten Genvariante, etwa der Hälfte der Teilnehmer, waren die Unterschiede so signifikant, dass bei ihnen eine Therapie sinnvoll erscheint. Bei ihnen erlaubt die Genvariante eine bessere Aufnahme der Folsäure aus dem Darm, während Patienten mit einer anderen Genvariante nicht davon profitieren können.