Gemeinsame Gene: Studie belegt Zusammenhang von Depressionen und Schizophrenie

Von Cornelia Scherpe
13. September 2013

Zum ersten Mal konnte ein Forschungsteam belegen, dass es einen sehr engen genetischen Zusammenhang zwischen der Depressionen als klinische Krankheit und der Störung Schizophrenie gibt. Es wurde zwar schon längere Zeit beobachtet, dass beide Leiden gehäuft zusammen auftreten, doch ob dies an den Genen, oder "nur" an gemeinsamen Risikofaktoren aus der Umwelt liegt, konnte man bisher nicht mit Sicherheit wissen.

Gemeinsamer genetischer Fehler SNP

Das Projekt war eine großangelegte Studie, an der sich mehr als 250 Institutionen aus der ganzen Welt beteiligt hatten. Insgesamt hatten über 300 Forscher gemeinsam gearbeitet und können nun die Ergebnisse präsentieren. Demnach teilen sich die beiden psychischen Erkrankungen gemeinsame Gene. Dies erklärt also, weshalb Depressionen und Schizophrenie auffallend oft gemeinsam auftreten.

Um diese wichtige Information zu erlangen, hatten die Forscher über 75.000 Freiwillige genetisch untersucht. Bei der Analyse hatte man sich auf die Genvarianten konzentriert, die bereits seit einiger Zeit in Verdacht stehen, mit den seelischen Krankheiten etwas zu tun zu haben. Der gemeinsame Fehler bei beiden Leiden ist ein sogenannter SNP. Diese Abkürzung steht für "single nucleotide polymorphism". Dies soll bedeuten, dass bei den Betroffenen innerhalb der DNS ein einzelner Bestandteil mit einem anderen in seiner Anordnung vertauscht ist.

Folgen dieser Erkenntnis

Die Erkenntnis könnte der erste Meilenstein zur Erarbeitung von neuen Therapien sein. Immerhin gibt es sehr viele Menschen, die an einer seelischen Krankheit leiden. Statistisch gesehen machen psychische Krankheiten gut ein Drittel aller Behinderungen aus. Die Patienten sind zwar oft körperlich völlig gesund, doch ihre Veränderung der Persönlichkeit nimmt ihnen viel der Lebensqualität; ein Beruf oder auch nur ein normaler Alltag mit Freunden ist oft völlig unmöglich.