Sinnvolle Hilfe bei Schizophrenie: Auch die kognitive Verhaltenstherapie kann helfen

Von Cornelia Scherpe
13. Februar 2014

Menschen mit Schizophrenie leiden nicht nur selbst unter ihrer psychologischen Erkrankung, sondern können durchaus auch eine Gefahr für andere werden. Es ist daher sehr wichtig, dass sie frühzeitig und effektiv therapiert werden.

Ärzte sprechen sich für Medikamentenvergabe aus

Viele Ärzte sind dabei der Ansicht, dass es sich bei der Schizophrenie um eine Beschädigung des Gehirns handelt, die nur durch Medikamente begrenzt werden kann. Man könnte also sagen, es liegt ein "Hardware-Problem" vor. Dieses Problem kann durch "neue Software", wie Patienten sie im übertragenen Sinne durch eine kognitive Verhaltenstherapie erhalten, nicht gelöst werden. Dagegen können die rund 20 Wirkstoffe, die derzeit für den Markt als Medikamente zugelassen sind, die "Hardware" versorgen.

Doch wie kann man Patienten helfen, die aus Überzeugung die Medikamente ablehnen oder aufgrund starker Nebenwirkungen diese nicht mehr schlucken können? Für all diese Schizophrenie-Patienten könnte die kognitive Verhaltenstherapie trotz aller Skepsis mancher Ärzte eine Alternative sein. Die Wirksamkeit wurde jüngst in einer Studie belegt und sollte daher zumindest als Therapieoption in Betracht gezogen werden.

Symptombesserung durch die kognitive Verhaltenstherapie

An der Studie hatten 74 Menschen mit diagnostizierter Schizophrenie teilgenommen, die sich alle gegen Medikamente ausgesprochen hatten. Die Hälfte erhielt eine eine kognitive Verhaltenstherapie, während der Rest nur die Standardbetreuung durch einen Psychiater erhielt. Das Ziel war eine Besserung der Symptome, zu denen bei Schizophrenie vor allen Dingen akustische und visuelle Halluzinationen gehören.

Die Studie lief insgesamt neun Monate und am Ende hatten die Teilnehmer der kognitiven Verhaltenstherapie tatsächlich gute Verhaltensstrategien erlernt. Ängste hatten sich verringert, es gab weniger Antriebslosigkeit und mehr positives Denken.

Positive and Negative Syndrome Scale

Auf der PANSS, der "Positive and Negative Syndrome Scale" hatten die Patienten nach 18 Monaten - neun Monate nach der eigentlichen Therapie - bessere Werte erreicht als die Kontrollgruppe. 47 Prozent hatten eine Verbesserung erzielt, während man in der Gegengruppe nur auf 18 Prozent gekommen war.