Kalzium wirkt positiv auf die Nebenschilddrüsen - Risiko für eine Überfunktion sinkt

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2012

Kalzium ist wichtig, damit die Knochen stark sind, das lernen bereits die Kleinsten. Nun haben die Großen aber noch eine neue Erkenntnis zum Kalzium gewonnen: offenbar wirkt es sich sehr positiv auf die Nebenschilddrüsen aus. In diesen werden Hormone produziert, die der Mensch zum Leben braucht. Da der Hormonhaushalt sehr empfindlich ist, können bereits kleine Schwankungen zu gesundheitlichen Problemen führen. Sind die Nebenschilddrüsen zu aktiv, kann das zur Bildung von Nierensteinen führen und Osteoporose begünstigen.

Kalzium wirkt offenbar so, dass das Gleichgewicht geschützt wird und das Risiko sinkt dadurch. Der Schutz vor einer Überfunktion zeigte sich in einer Studie. Dabei wurden Probanden mit Nahrungs­ergänzungsmitteln versorgt, die zu einem hohen Niveau an Kalzium im Körper führten. Ein Erklärungsmodell gibt es bereits. In den Nebenschilddrüsen wird ein Hormon gebildet, das im Blut dafür sorgen soll, dass immer ein etwa gleiches Maß an Kalzium darin ist. Wer zu wenig davon über die Nahrung aufnimmt, zwingt die Nebenschilddrüsen dazu, gespeicherte Reserven vom Hormon aktivieren zu lassen. Da diese Reserven in den Knochen gespeichert werden, entzieht man diesen bei einem anhaltenden Kalziummangel ihre Stabilität.

Dieser Prozess funktioniert auch anders herum. Nimmt man immer genügend Kalzium auf, so können die Nebenschilddrüsen ihrem Hormon den Befehl geben, mehr Kalzium aus dem Blut abzuziehen und in den Knochen zu speichern.