Unbehandelte Überfunktion der Schilddrüse - Herzschäden sind die Folge

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2012

Die Schilddrüse sitzt unmittelbar am Hals und versorgt den Körper mit dem lebenswichtigen Hormon Tyroxin. Durch diverse Erkrankungen oder einen Jodmangel kann die Drüse jedoch aus der Balance geraten und eine Über- oder eine Unterfunktion ist die Folge. Besonders gefährlich für den Körper ist eine dauerhafte Überfunktion der Schilddrüse. Eine Studie hat nun belegt, wie weitreichend eine solche Fehlfunktion sein kann. In der Meta-Analyse wurden die Daten von 50.000 Menschen aus zehn älteren Studien ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass auch Schilddrüsenstörungen, die nur zur leichten Überaktivität führen, dass Sterblichkeitsrisiko bereits um 24 Prozent erhöhen. Die Gefahr für Herzrhythmusstörungen, steigt sogar um 70 Prozent. Selbst wenn der Betreffende noch nicht unter Symptomen leidet, so wird durch die übermäßige Abgabe der Hormone das Herz geschädigt.

Tatsache ist, dass gut ein Drittel aller Menschen hierzulande leichte bis mäßige Schilddrüsenprobleme hat, ohne dies selbst zu wissen. Nur ein großes Blutbild, bei dem gezielt auf die Hormone der Schilddrüse geachtet wird, kann zu Tage fördern, ob eine Störung vorliegt. Die Studie, die den Zusammenhang zwischen leichter Überfunktion und Herzschäden ermittelt hat, legt zudem nahe, dass auch leichte Überfunktionen bereits im Interesse der Herzgesundheit behandelt werden sollten.

Die ersten merkbaren Symptome der Überaktivität sind plötzliche Stimmungsschwankungen. Betroffene sind plötzlich schneller nervös und aggressiv und finden in der Nacht nur schwer einen ruhigen Schlaf. Außerdem ist der Herzschlag zu schnell und man schwitzt deutlich schneller als es gesund ist. Wer solche Beschwerden registriert, sollte zum Hausarzt gehen und diesen um ein Blutbild bitten.