Kein 3D für Kinderaugen - Das räumliche Sehen ist noch nicht ausgebildet

3D-Spiele und -Filme können bei Kindern zu einer Sehschwäche führen

Von Jutta Baur
10. Januar 2011

3D-Filme sind derzeit der Renner in den Kinos. Wen wundert es, wenn nun Fernsehgerätehersteller und Anbieter von Spielekonsolen nachziehen. Auch zu Hause soll 3D in Zukunft nutzbar sein.

Nintendo bietet speziellen Passwort-Schutz an

So bietet Nintendo ab April den "3DS"-Handheld an. Im Unterschied zum Kino braucht man für die Spielekonsolen keine speziellen Brillen. Doch genau darin liegt auch die Gefahr für Kinderaugen. Nintendo selbst weist darauf hin, dass diese Geräte für Kinder unter sechs Jahren schädlich sein können.

Damit nichts passiert, bietet der Hersteller die Möglichkeit, das Gerät auf eine normale 2D Version umzustellen. Dies geschieht mithilfe eines Passwortes. Das schützt davor, dass die Sprösslinge insgeheim wieder auf den 3D Modus umschalten.

3D-Bilder können bei Kindern zum Schielen führen

Kinder sind haben noch kein völlig ausgebildetes räumliches Sehen. "Wir sehen ein Objekt mit dem rechten und mit dem linken Auge aus jeweils gering unterschiedlichen Blickwinkeln", erklärt Prof. Joachim Esser vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. Erst im Gehirn wird daraus ein dreidimensionales Bild erzeugt.

Sind beide Augen nicht exakt auf die gleiche Achse gerichtet, verschiebt sich die Zusammenführung im Gehirn. Es entsteht Schielen. Bei Kindern, die die Fähigkeit des räumlichen Sehens erst noch erlernen müssen, wird das schwächere Auge praktisch ausgeknipst. Eine Sehschwäche ist die Folge.

Neben Nintendo empfiehlt auch Sony den sorgsamen Umgang mit 3D. Wer sich unbehaglich beim Sehen von 3D-Filmen fühlt, sollte unterbrechen und sich eine Pause von 30 bis 60 Minuten gönnen. Kommt dies häufiger vor, steht ein Gang zu Augenarzt an. Er kann dann zweifelsfrei herausfinden, ob ein eventueller Sehfehler die Ursache ist.