Scheideninfektionen während der Schwangerschaft können Frühgeburten auslösen

Um eine Infektion rechtzeitig behandeln zu können, sollte der Frauenarzt regelmäßig Abstriche machen

Von Melanie Ruch
14. Februar 2011

In Deutschland kommen etwa 9 Prozent aller Kinder zu früh auf die Welt und die Rate steigt stetig an.

Für eine Frühgeburt gibt es mehrere Gründe. Zum Einen werden Frauen bei ihrer ersten Geburt immer älter, wodurch auch die Risiken steigen. Zum Anderen lassen sich immer mehr Frauen künstlich befruchten, was oft zur Mehrlingsschwangerschaft führt und Mehrlinge kommen meist zu früh auf die Welt.

Was aber kaum eine Frau weiß, ist, dass auch eine Scheideninfektion während der Schwangerschaft zu einer Frühgeburt führen kann. In der Schwangerschaft kommt es durch den veränderten Hormonhaushalt dazu, dass die Scheidenflora für Bakterien und Viren durchlässiger wird. Siedeln sich die Erreger erst einmal in der Gebärmutter an, können sie vorzeitig die Wehen auslösen.

Auch das Ungeborene ist durch die die Eindringlinge einer großen Gefahr ausgesetzt. Dringen die Viren in das Gehirn des Kindes ein, können sie zu schweren Behinderungen führen.

Der Frauenarzt sollte daher regelmäßig einen Abstrich von der Scheidenschleimhaut entnehmen und untersuchen, ob der pH-Wert normal ist. So können mögliche Infektionen frühzeitig behandelt werden.