Scharlach muss noch immer ernst genommen werden

Von Cornelia Scherpe
12. September 2012

Scharlach war einst eine extrem gefährliche Krankheit. Besonders Kinder zwischen drei und sieben Jahren erkranken an dieser Bakterieninfektion und in früheren Zeiten konnte das durchaus tödlich enden. Heute ist Scharlach weniger dramatisch. Zwar erkranken in Deutschland noch immer rund sechs Prozent aller Kinder unter fünf Jahren an der Infektion, doch dank Antibiotika sind die Verläufe in der Regel harmlos. Das Mittel der Wahl ist Penicillin. Es wird den jungen Patienten verabreicht und kämpft gemeinsam mit dem Immunsystem gegen die Bakterien. Die Kinder bilden dabei auch Antikörper und werden immun.

Trotz dieser guten Entwicklung muss man Scharlach noch immer ernst nehmen, das betonen Ärzte weltweit. Gerade in armen Regionen ohne ausreichende medizinische Betreuung gibt es noch immer traurige Krankheitsverläufe. Außerdem kann sich Scharlach dort immer wieder in lokalen Epidemien ausbreiten. Auch hierzulande sollten Eltern und Ärzte vorsichtig sein und die Therapien mit Antibiotika gewissenhaft durchführen. Bricht man die Behandlung zu früh ab, überleben Erreger und es können Folgekrankheiten entstehen.

Eltern sollten niemals die Medikamente selbst absetzen, auch wenn es den Kindern oft nach zwei Tagen oder gar nur einem Tag besser geht. Die Erreger sind noch da und müssen komplett vom Antibiotika besiegt werden. Bei Behandlungsabbrüchen drohen sonst nach einigen Wochen Probleme wie rheumatisches Fieber oder gar eine Entzündung des Herzmuskels. Auch die Herzklappen und die Nieren können sich entzünden und es entsteht Lebensgefahr.