Scharlach kann wieder kommen: Erreger verstecken sich in den Körperzellen

Von Nicole Freialdenhoven
2. September 2014

Normalerweise gilt für Scharlach wie für andere Kinderkrankheiten: Einmal überstanden, bleibt der Patient ein Leben lang von ihr verschont. Allerdings gibt auch Ausnahmen von dieser Immunität.

Forscher des Helmholtz-Zentrums für Infektionskrankheiten in Braunschweig wollten nun genauer wissen, warum manche Menschen mehrmals im Leben an Scharlach erkranken und nahmen die Streptokokken-Erreger unter die Lupe, bzw. unter das Mikroskop.

Wie überwindet Scharlach die Abwehrsysteme des menschlichen Körpers?

Dabei stellten sie fest, dass es nicht nur viele unterschiedliche Erregerstämme gibt, die zu neuen Infektionen führen können, sondern auch, dass manche von ihnen in der Lage sind, sich in den menschlichen Zellen vor Antibiotika zu verstecken. Die Bakterien vom Typ Streptococcus pyogeness dringen in die Endothelzellen ein, die sich an der Innenseite der Blutgefäße befinden und "übernehmen" dort die Lysome, die eigentlich vom Immunsystem vorgesehen sind um Eindringlinge fernzuhalten.

So gelingt es den Bakterien, sich in den tiefen Zellschichten zu verstecken, bis sich das Immunsystem mit anderen Dingen beschäftigt. Dann wittern sie ihre Chance und kommen wieder zum Vorschein.

Für den Patienten bedeutet dies dann einen erneuten Ausbruch von Scharlach. Die Forscher wollen nun ergründen, wie es den Erregern konkret gelingt, die Lysome zu übernehmen und sich in den Zellen einzunisten. Dann könnten Therapien entwickelt werden, die genau dies verhindern.