Rosazea - Ursachen, Symptome und Behandlung

Rosazea ist eine Hauterkrankung. Sie wird auch als Kupferrose bezeichnet. Die Diagnose stellt daher meist der Hautarzt. Wodurch eine Rosazea entsteht, ist noch nicht bekannt. Diese Hauterkrankung setzt meist ab dem 50. Lebensjahr ein und macht sich durch schuppende Rötungen sowie entzündliche Pusteln und Papeln bemerkbar. Im weiteren Verlauf kann es zu knollenartigen Wucherungen auf der Nase kommen, was man auch Knollennase oder Kartoffelnase nennt. Lesen Sie alles Wissenswerte über Rosazea.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: L71
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Krankheitsbild Rosazea - Wo liegen die Auslöser?

Von einer Rosazea (oder auch Kupferfinne) ist die Rede, wenn es zu einer Rötung der Gesichtshaut kommt, bei der zudem Entzündungsreaktionen vorliegen. In den meisten Fällen sind Erwachsene zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr davon betroffen. Meidet man die Triggerfaktoren und lässt eine mehrmonatige Therapie durchführen, lässt sich ein günstiger Verlauf erwarten.

Wodurch die Kupferrose verursacht wird, konnte bislang nicht festgestellt werden. Vermutliche Gründe sind

  • Störungen der Gefäßversorgung
  • neurogene Entzündungen oder
  • die Einwirkung von Haarbalgmilben.

Der Grund einer Rosazea liegt vermutlich darin, dass die Blutgefäße im Gesicht sich anders verhalten, als sie das für gewöhnlich tun. Sie erweitern sich übermäßig, wenn der Patient Alkohol trinkt oder scharfe Speisen zu sich nimmt.

Risikofaktoren für Rosazea

Risikofaktor für eine Rosazea ist die Sonne. Wer sich demnach viel in der Sonne aufhält, erkrankt leichter an einer Rosazea als Menschen, die die Sonne meiden.

Zudem begünstigt beruflicher oder privater Stress die Entstehung einer Rosazea. Wissenschaftler gehen zudem davon aus, dass die Krankheit vererbt werden kann, da sie in einigen Familien gehäuft auftritt. Des Weiteren können Faktoren wie

Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben.

Verlauf von Rosazea

Die Rosazea ist eine chronische Erkrankung. Sie verläuft in mehreren Krankheitsschüben, die jedoch minimiert werden können, wenn die Krankheit entsprechend therapiert wird. Wie stark ausgeprägt die Symptome einer Rosazea sind, ist individuell verschieden. Bei einigen Patienten fallen nur leichte Wangenrötungen auf, andere wiederum haben am ganzen Körper kleine Pickelchen.

Komplikationen bei Rosazea

Eine Komplikation der Hauterkrankung besteht in diversen Augenerkrankungen wie zum Beispiel einer Bindehautentzündung. Diese Augenerkrankungen führen im schlimmsten Fall zur Blindheit.

Besonders bei männlichen Patienten können Talgdrüsen an verschiedenen Körperstellen anfangen zu wuchern. Daraus kann sich im weiteren Verlauf eine Hautkrebserkrankung entwickeln.

Symptome - Rosazea erkennen

Die Erkrankung lässt sich in drei Schweregrade einteilen:

  • Schweregrad I: Rosacea erythematosa-teleangiectatica
  • Schweregrad II: Rosacea papulopustulosa und
  • Schweregrad III: Glandulär-hyperplastische Rosacea,

Rosazea Schweregrad I

Patienten mit einer Rosazea bekommen zu Beginn der Erkrankung rote Flecken im Gesicht, die auch einen brennenden Schmerz verursachen können. Typisch für die Erkrankung ist auch der Bereich der Flecken: Die Flecken bilden im Gesicht die Form eines Schmetterlings, der sich von der Nase über die Backen bis zum Kinn und der Stirn erstreckt.

Rosazea Schweregrad II

Im weiteren Verlauf schuppen sich die roten Flecken leicht und unter der Gesichtshaut sind die Blutgefäße deutlich zu sehen. Es kommt zu Schwellungen und der Bildung von Pusteln und Pickelchen. Die Hautveränderungen können auch auf einer Glatze auftreten, während sich die roten Pickelchen auch auf dem Rücken oder dem Bauch des Patienten bilden können.

Rosazea Schweregrad III

Im dritten Schweregrad sind Verdickungen der Haut und knollige Vergrößerungen zu erkennen. Einige Patienten leiden auch unter Beschwerden an den Augen. Dazu gehören eine

Es ist jedoch nicht zwingend, dass jeder Rosazea-Erkrankte früher oder später alle drei erwähnten Stadien durchläuft. In vielen Fällen nimmt die Erkrankung keinen sich kontinuierlich verschlechternden Verlauf, sondern verharrt in einem der ersten beiden Stadien.

Diagnose von Rosazea

Wenn ein Patient sich mit diesen Symptomen beim Hautarzt vorstellt, kann dieser oftmals durch Blickdiagnose die Krankheit Rosazea erkennen. Um seinen Diagnosenverdacht zu sichern, entnimmt der Hautarzt jedoch noch eine Probe der betroffenen Hautstelle und untersucht diese, um andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen, wie zum Beispiel Akne, ausschließen zu können. Im Rahmen der Differenzialdiagnose sollten eine periorale Dermatitis, welche sich eher auf die Mundregion bezieht, ein Missbrauch von kortisonhaltigen Salben sowie Akne, welche eher bei jüngeren Patienten auftritt und mit Mitessern verbunden ist, ausgeschlossen werden.

Behandlung - Was tun bei Rosazea?

Wie und warum die Hauterkrankung Rosazea entsteht, ist derzeit noch nicht aufgedeckt und auch eine Heilung, ob durch die Schulmedizin oder Komplementärmedizin, ist momentan noch nicht in Sicht. Das Einzige was den Betroffenen bleibt, ist durch verschiedene Behandlungsmethoden etwas Linderung zu erzielen, wobei besonders zu Beginn der Erkrankung zumeist einige Fehlversuche stattfinden bis das passende Medikament gefunden ist.

Eine Kupferrose lässt sich mit verschiedenen Medikamenten behandeln. Dazu gehören vor allem

  • Antibiotika wie Makrolide und Tetracycline sowie
  • Nitroimidazole und
  • Azalinsäure

zur äußerlichen Anwendung.

Patienten mit einer leichten Form der Rosazea erhalten antibiotikahaltige Salben zum Auftragen auf die betroffenen Hautstellen. Die Stadien I und II können mit einer lokalen Therapie behandelt werden, die aus einer Creme oder einem Gel mit dem Wirkstoff Metronidazol besteht.

In der Regel dauert ein erster sichtbarer Effekt rund neun Wochen, was von den Betroffenen eine immense Geduld und Konsequenz beim Cremen erfordert. Erweiterte Medikamente in diesen Anfangsstadien sind zudem auch

  • Schwefelpräparate
  • Azelainsäure und
  • lokale Retinoide.

Liegt eine schwere Form der Rosazea vor, so verordnet der Arzt das Antibiotikum in Form von Tabletten zum Einnehmen. Eine lokale Therapie greift im Stadium III dann nicht mehr und die Gabe von Tetrazykline oder moderner Nachfolgepräparate wird dann über mehrere Wochen notwendig. Oftmals werden auch Medikamente mit Kortison oder Isotretinoin gegeben, damit der Betroffene wenigstens etwas Linderung in seinem Leid findet.

Patienten mit einer Rosazea müssen regelmäßig ihr Gesicht bzw. auch die übrigen betroffenen Körperstellen mit milden Reinigungsmitteln säubern. Pflegeprodukte mit Alkohol sollten nicht verwendet werden, da dadurch die Haut zu stark angegriffen wird.

Im Sommer sollten Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet und die direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Da sich die Hautveränderungen unter anderem bei Wärme, durch Alkohol und scharfe Speisen verschlimmern, sollten diese Auslöser gemieden werden.

Patienten mit Augenbeschwerden müssen sich in augenärztliche Behandlung begeben. Der Augenarzt kann dann die jeweiligen Erkrankungen an den Augen behandeln.

Sind die Blutgefäße im Gesicht stark zu sehen, kann auch eine Laserbehandlung helfen. Im Rahmen mehrerer Sitzungen können diese behandelt werden. Nach dem Eingriff ist das Gesicht zwar geschwollen und gerötet, diese Hautreizungen heilen jedoch wieder.

Ist man sehr stark von Rosazea betroffen, kann man als letzte Maßnahme bei speziellen Operateuren unterschiedliche kosmetische oder operative Eingriffe vornehmen lassen. Hier sollte man sich an eine der wenigen Universitätskliniken wenden, die sich auf die Hauterkrankung Rosazea spezialisiert haben.

Rosazea vorbeugen

Da die genauen Ursachen der Krankheit noch nicht bekannt sind, kann man einer Rosazea nicht vorbeugen. Patienten mit einer Rosazea sollten regelmäßig zu einem Augenarzt gehen, um eine Erblindung zu verhindern. Zusätzlich sollte jeder Patient seine persönlichen Auslöser eines neuen Schubes vermeiden, sofern ihm diese bekannt sind.

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