Morbus Still - die Arthritisform kann mit Antikörpern therapiert werden

Von Cornelia Scherpe
4. Januar 2013

Bei Morbus Still handelt es sich um eine Form von Arthritis. Diese Krankheit tritt bei Kindern und bei Jugendlichen auf und verläuft in den meisten Fällen sehr schlecht. Die jungen Patienten leiden unter rheumatoider Arthritis und müssen mit schweren Schäden an allen Gelenken rechnen. Zudem kommt es immer wieder zu extrem hohen Fieber und teilweise auch zu einem lebensgefährlichen Anschwellen der Milz und der Leber.

Bisher war es schwierig, den Betroffenen wirklich effektiv zu helfen, doch nun ruht die Hoffnung auf der Vergabe von Antikörpern. Tocilizumab und Canakinumab, zwei monoklonale Antikörper, haben sich in Tests bewiesen. Sie wurden nun zum ersten Mal bei Kindern eingesetzt und konnten den kleinen Patienten tatsächlich helfen.

Bei Morbus Still liegen zwei Fehler im Immunsystem vor. Zum einen steigt der Wert des Interleukin 1 und zum anderen der des Interleukin 6 ungesund an. Beide Fehler sind angeboren und konnten bisher nicht behoben werden, doch die Antikörper ändern dies. Canakinumab schaltet Interleukin 1 aus, während Tocilizumab das Interleukin 6 bindet und damit ebenfalls ausschaltet.

In der Studie erreichten so ganze 71 Prozent der Teilnehmer das Studienziel. Dieses verlangte, dass sich von den sechs bekannten Symptomen mindestens drei um mindestens 70 Prozent bessern sollten. In der Placebo-Gruppe erreichten dieses Ziel nur acht Prozent, was klar für die Antikörper spricht.

Allerdings wurde die Laufzeit der Studie so kurz wie möglich gehalten, da die Kinder in der Placebo-Gruppe nicht behandelt werden durften und das ethische Probleme mit sich brachte.