Neue Erkenntnisse zum Restless-Legs-Syndrom: Gen verändert die Hirnentwicklung

Von Cornelia Scherpe
28. März 2014

Menschen mit einem Rest­less-Legs-Syndrom, kurz RLS, leiden an einem starken Bewegungsdrang der Füße oder der kompletten Beine. Vor allen Dingen am Abend, wenn der Körper zur Ruhe kommen soll, leiden die Betroffenen stark darunter, sodass auch Schlafstörungen entstehen.

Beim RLS handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, deren genauer Verlauf noch nicht klar erschlossen ist.

Verantwortliches Gen hat eine große Bedeutung im zentralen Nervensystem

Nun sind Forscher ein großes Stück weitergekommen und haben ein Gen ausfindig gemacht, das die Entwicklung des Syndroms mitbestimmt. Das verantwortliche "MEIS1" ist aber gleich aus mehreren Gründen sehr interessant. Es spielt bereits während der Entwicklung im Mutterleib eine wichtige Rolle, indem es bei der Entstehung des zentralen Nervensystems mitwirkt.

Die Entwicklung ist dabei gestört, wenn das Gen "MEIS1" in der Variante vorliegt, wie man sie bei RLS-Patienten gefunden hat. In diesem Fall sorgt eine Region im Gen dafür, dass das komplette Gen weniger stark aktiv ist und damit auch das zentrale Nervensystem sich nicht ideal entwickelt.

Bestimmte Hirnregion ist zuständig für Bewegung und Koordination

Die Forscher hielten dabei vor allen Dingen eine Abweichung fest, die sehr interessant ist. Durch die Genvariante entwickelt sich genau die Region im Vorderhirn des Ungeborenen schlechter, in der sich bei weiterer Entwicklung die sogenannten "Basalganglien" befinden. Genau diese sind aber sehr wichtig für die Bewegung und die Koordination.

Suche nach bestimmten Zellen im Vorderhirn

So ist es den Forschern also zum ersten Mal gelungen, das Rest­less-Legs-Syndrom in direkten Zusammenhang mit einer Hirnregion zu bringen. Bisher konnte man nur sagen, dass genetische Faktoren mit Umwelteinflüssen Hand in Hand gehen, damit das Syndrom sich entwickelt.

Die Forscher wollen nun noch weiter gehen und genau die Zellen im frühen Vorderhirn ausfindig machen, die am Ende das Syndrom auslösen.