Behandlung des Restless Legs-Syndrom: Opioidtherapie statt Dopamintherapie

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2014

Viele Patienten mit einem schweren Restless Legs-Syndrom (kurz RLS) lassen sich von ihrem Arzt Dopamin verschreiben. Die Therapie soll das ständige Bewegen der Beine lindern und somit die Lebensqualität entscheidend erhöhen.

Schlafqualität wird durch das Restless Legs-Syndrom gesenkt

Vor allen Dingen durch die Unruhe in der Nacht wird die Schlafqualität sonst so weit gesenkt, dass Erkrankungen wie Depressionen oder Herz-Kreislaufstörungen die Folge sein können. Manche Patienten sprechen allerdings auf die Dopamintherapie nicht an, oder leiden an den Nebenwirkungen der Medikamente.

Studie untersucht den Einsatz von Opioiden

Eine aktuelle Studie legt nun den Gedanken nahe, dass man statt auf Dopamin auch auf Opioide setzen könnte. Dies sind eigentlich Schmerzmittel wie Morphin, die sich an die Opioidrezeptoren binden. In der Untersuchung mit 306 Menschen konnte das Opioid "Oxycodon" jedoch auch das Restless Legs-Syndrom der Betroffenen erfolgreich lindern. Die Patienten hatten auf der RLS-Skala von den maximal 40 Punkten für einen extrem schweren Verlauf im Schnitt 28 Punkte. Für zwölf Wochen sollten alle ihre bisherigen RLS-Medikamente absetzen und bekamen dafür entweder Oxycodon oder ein Placebo.

Nach den drei Monaten wurden die Symptome aller Patienten erneut gemessen und auf der Skala eingeordnet. In der Placebo-Gruppe waren die Beschwerden so weit zurückgegangen, dass die Betroffenen im Schnitt bei 18 Punkten lagen. Diejenigen, die mit Oxycodon behandelt worden waren, hatten jedoch einen noch besseren Rückgang auf durchschnittlich 12,4 Punkte geschafft. Dies bedeutet, dass die Placebo-Gruppe einen Rückgang um 9,4 Punkte erreicht hatte und die tatsächlich Behandelten einen Rückgang um 16,6 Punkte.

Bei 13% der Probanden traten Nebenwirkungen auf

Dies belegt die gute Wirksamkeit der Opioidtherapie. Allerdings vertrugen nicht alle Patienten die Einnahme des Wirkstoffes. Insgesamt brachen 13 Prozent der Behandelten die Therapie vorzeitig ab, da sie über Nebenwirkungen wie Fatigue klagten.