Wer an Reizdarm leidet, sollte einmal eine glutenfreie Diät versuchen

Von Cornelia Scherpe
26. April 2012

Wer mit einem Reizdarm zu kämpfen hat, der weiß, wie extrem unangenehm dieses Leiden werden kann. Eine aktuelle Studie hat nun für allen Betroffenen den Rat, es einmal mit einer glutenfreien Diät zu versuchen. Selbst wenn der Arzt keine Zöliakie nachweisen konnte, kann der Versuch nicht schaden. Bei Zöliakie handelt es sich um eine chronische Überempfindlichkeit der Schleimhaut im Dünndarm, die man auf Gluten zurückführen kann. Die neuste US-Studie besagt jedoch, dass es auch ohne diese Krankheit zu einem Reizdarm-Syndrom kommen kann, das sich auf Gluten zurückführen lässt.

Auch wenn es sich nicht um Zöliakie handelt, kann Gluten den Darm nervös machen. In der Studie waren Patienten behandelt worden, die nachweislich keine Zöliakie hatten. Man unterteilte sie in zwei Gruppen. Die einen erhielten für insgesamt sechs Wochen eine strenge Diät, bei der sie nur glutenfreie Nahrung zu sich nehmen durften. Die anderen wurden zwar auch in diesem Glauben gelassen, erhielten aber Kost mit Gluten.

Am Ende der Studie hatte sich der Reizdarm bei jenen gebessert, die eine strikte Glutenabstinenz eingehalten hatten. Als Kontrolle änderte man dann die Diät und verabreichte bewusst wieder Gluten. Nun traten direkt bei 68 Prozent der Probanden erneut die Symptome des Reizdarm auf.

Aufgrund dieser Beobachtung ist es sinnvoll, es einmal mit einer glutenfreien Diät zu versuchen. Verschwindet der Reizdarm davon nicht, hat man es zumindest versucht. Nebenwirkungen sind dabei nicht zu erwarten.