Querschnittslähmung dank Implantat bald heilbar?

Neues Implantat besitzt die Form einer Ellipse und ist kleiner als eine Cent-Münze

Von Ingo Krüger
31. Januar 2013

Querschnittslähmung ist bis jetzt nicht heilbar. Doch es gibt ein neues Verfahren, dass viele Menschen hoffen lässt. Hamburger Wissenschaftler haben ein Implantat entwickelt, das verletztes oder durchtrenntes Rückenmark mechanisch zusammenführt und einen gezielten Zugang zum verletzten Gewebe erlaubt.

Erfolge in Tierversuchen

Das künstliche Material besitzt die Form einer Ellipse und ist kleiner als eine Cent-Münze. Innen besteht das Implantat aus wabenförmigen Röhrchen, die parallel gruppiert sind. Sie weisen einen Durchmesser von 300 Mikrometern auf und sind damit ungefähr so dick wie drei menschliche Haare.

Wenn das Material eingepflanzt wird, wird gleichzeitig durch einen Schlauch Luft abgesaugt. Dabei bildet sich Unterdruck, der dafür sorgt, dass sich die unterbrochenen Nervenenden aneinander festsaugen und wieder zusammenwachsen. In Tierversuchen haben die Forscher ihre Methode bereits erfolgreich getestet. Sie gehen davon aus, dass das Implantat in den nächsten zehn Jahren auf den Markt kommen wird. Doch vorher sind noch umfangreiche Untersuchungen erforderlich.

Auf der Suche nach dem richtigen Material

So ist noch nicht geklärt, aus welchem Material das Implantat sein soll. Bislang nutzen die Wissenschaftler von der TU Hamburg eine Art Plexiglas. Wie verträglich dieses jedoch im Bereich des Rückenmarks ist, muss sich noch zeigen. Damit der Körper eines Gelähmten keine abstoßende Reaktion zeigt, muss das Material sowohl biokompatibel als auch abbaubar sein.