Hilfe bei Tetraplegie - Querschnittsgelähmter kann wieder greifen

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2012

Die Tetraplegie ist wohl eine der schlimmsten Formen, die eine Lähmung annehmen kann. Betroffene haben durch eine Krankheit oder durch einen Unfall die Fähigkeit verloren, Arme und Beine zu bewegen. Alle vier Gliedmaße sind gelähmt, was die Tetraplegiker im Prinzip völlig Bewegungsunfähig macht. Die moderne Medizin versucht hier fieberhaft, den Betroffenen zu helfen. Neue Hoffnung macht nun eine spezielle Operation. Die Nerven-OP wurde bei einem Tetraplegiker bereits angewandt und tatsächlich konnte er nach einer Reha-Phase mit den Händen wieder nach Gegenständen greifen. Was hatte man getan?

Der Mann erhielt zwei chirurgische Eingriffe, bei denen in jedem Oberarm neue Verbindungen zwischen den Nerven geknüpft wurden. Dabei nutze man den "Nervus brachialis", der genau über einer Querschnittslähmung sitzt und daher im Prinzip nicht betroffen ist. Er wurde künstlich mit darunter liegenden Nerven vereint, damit diese wieder von den Signalen des Gehirns erreicht werden konnten. Der Nervus brachialis dient dabei quasi als Brücke. So war es möglich, die Lähmung zu besiegen. Allerdings musste der Behandelte gut 15 Monate trainieren, bis er die Muskelbewegungen gezielt nutzen konnte.

Die Methode hat damit Zukunft und könnte vielen Tetraplegikern helfen, zumindest teilweise ihre Beweglichkeit und damit viel von ihrer verlorenen Lebensqualität zurück zu gewinnen.