Geist beeinflusst den Körper - Psychosen senken die Lebenserwartung

Menschen mit psychischen Störungen sterben durch ungesunde Lebensweise meist früher

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2011

Britische Forscher präsentieren nun, wie sehr eine Psychose unseren Körper in Mitleidenschaft zieht. Die seelische Erkrankung kann tatsächlich zu einem verfrühten Tod führen, wie man den Daten von 32.000 Betroffenen entnehmen konnte.

Das durchschnittliche Höchstalter beim Mann liegt bei 77,4 Jahren. Doch Männer mit einer Störung wie Schizophrenie verstarben im Durchschnitt bereits mit 62,8 Jahren. Ihre Lebenserwartung ist damit 14,6 Jahre niedriger.

Auch weiblichen Patienten ergeht es ganz ähnlich. Die Lebenserwartung liegt bei ihnen 17,5 Jahre unter dem Durchschnitt. Während mental gesunde Frauen bei 81,6 Jahren liegen, werden die Erkrankten nur etwa 64,1 Jahre alt.

Wie genau erklärt sich diese drastische Verkürzung?

Man denkt zwar sofort an Suizid, doch auch wenn die Neigung zu Selbstmord bei diesen Menschen erhöht ist, ist er nicht der alleinige Grund. Die Forscher vermuten, dass Alkoholmissbrauch, Nikotinkonsum und eine Neigung zur ungesunden Ernährung dem Körper auch in kleinen Schritten die Kraft entzieht. Auch die Dauertherapie mit Medikamenten kann den Körper schwächen und so anfälliger für diverse Krankheiten machen.