Chronische Psychose ist abwendbar: Gute Heilungschancen nach nur einer Episode

Von Nicole Freialdenhoven
11. September 2014

Eine dauerhafte psychotische Erkrankung ist bei rechtzeitiger Erkennung und Therapie meist abwendbar. Das gilt sowohl für Risikopatienten als auch für Menschen, bei denen es bereits eine erste psychotische Episode gegeben hat.

Studie zu psychotischen Erkrankungen

Forscher der Universität Montreal hatten die Daten von 200 Patienten analysiert, um schließlich zu diesem Schluss zu kommen. Bei den Patienten handelte es sich zu 70 Prozent um Männer mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren.

Die meisten von ihnen litten unter Alkohol- oder Drogenproblemen. Bei rund drei Viertel der Patienten lag eine schizophrene Störung vor, bei den restlichen Patienten eine affektive Erkrankung.

Zusammenspiel von Positiv- und Negativsymptomen

Im Verlauf eines Jahres hatte sich bei 30 Prozent der Probanden eine komplette Remission eingestellt, nach zwei Jahren war dies auf 42 Prozent gestiegen. Wichtig für die gute Prognose waren dabei vor allem Positivsymptome wie:

  • eine Verbesserung der Aufmerksamkeit
  • eine Verbesserung des Sprachvermögens
  • ausgeglichene Emotionen

Das Abklingen von Negativsymptomen wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen spielte eine weniger große Rolle.

Insgesamt spielten jedoch beide Faktoren eine wichtige Rolle dabei, ob die Patienten als geheilt betrachtet werden konnten. Negativsymptome wirkten sich oft bremsend auf die Genesung aus, so dass es auch keine Rolle spielte, ob die kognitiven Fähigkeiten wieder verbessert waren.

Nur wenn die Motivation stimmte, konnten die Betroffenen die Positivsymptome auch nutzen.