Seelische Krankheiten auffangen: Früherkennung und Prävention durch gute Vernetzung

Von Cornelia Scherpe
4. Dezember 2013

Seelische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen betreffen immer mehr Menschen. Viele erhalten die nötige Hilfe aber erst dann, wenn sich die Beschwerden bereits so stark auf den Alltag auswirken, dass sie kaum mehr arbeiten können.

Doch in diesen Stadien der psychischen Leiden ist bereits viel Therapiearbeit nötig, um den Betroffenen wieder zu stabilisieren. Besser ist es daher, wenn bereits früh mit einer Behandlung begonnen wird, oder am besten durch Prävention ein Ausbrechen komplett verhindert werden kann.

Der Hausarzt als Vermittler

Damit Früherkennung und Prävention funktionieren können, müssen Ärzte sich stärker vernetzen. Es sind zum Beispiel selten die Psychologen, die zum ersten Mal vom Leiden eines Patienten hören, es ist vielmehr der vertraute Hausarzt.

Daher liegt es auch in der Verantwortung des Hausarztes, auf seelische Leiden des Patienten aufmerksam zu werden und rechtzeitig eine Therapie zu vermitteln. Hausärzte sollten ihre Patienten daher auf Stresssymptome ansprechen und ihnen auch von den heutigen Präventionsmethoden erzählen.

Viele Menschen wissen nämlich überhaupt nicht, dass es bereits gute Angebote gibt, damit trotz Stress und persönlicher Krise schwere seelische Leiden gar nicht erst entstehen.

Vernetzung muss noch stärker ausgebaut werden

Viele Hausärzte sind bereits gut mit Kollegen aus dem Bereich der Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie vernetzt und es gibt einen regen Austausch an Befunden.

Das Internet hat dies deutlich leichter gemacht, da Diagnosen samt Bildmaterial nicht mehr nur mit der Post verschickt werden müssen, sondern innerhalb weniger Minuten per Mail beim Kollegen sind.

Viele Ärzte sind jedoch noch nicht ausreichend vernetzt und daher besteht Handlungsbedarf. Viele Experten raten auch an, in Zukunft das Netz noch weiter auszubauen und wichtige Berufsgruppen wie Ergotherapeuten und Sozialarbeiter ebenfalls auf diese Weise im Interesse des Patienten zu vernetzen.