Drehtür-Effekt vermeiden - Viele psychisch Kranke wissen zu wenig über Reha-Maßnahmen

Von Laura Busch
7. Januar 2013

Über die Möglichkeit, nach dem Aufenthalt in einer Psychatrie eine Reha-Maßnahme zu ergreifen, werden viele Patienten offenbar nicht genügend aufgeklärt. Dabei kann mit einer Reha der sogenannte "Drehtür-Effekt", das wiederholte Einweisen und wieder Entlassen in eine Klinik, vermieden werden.

Auf einer Tagung zu dem Thema erklärte der erste Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft zur Rehabilitation psychisch kranker Menschen (RPK), Michael Bräuning-Edelmann, rund 50 Prozent der Betroffenen könnten von der Nutzung einer RPK-Einrichtung profitieren. In ganz Deutschland gibt es gut 50 unabhängige Einrichtungen dieser Art. Es sei für Ärzte wichtig, diese stärker in den Prozess einzubeziehen. Viele psychisch Kranke wüssten nichts von dieser Option und seien gar nicht in der Lage, sich einen solchen Aufenthalt zu sichern.

Doch auch Patienten sollten gezielt nachfragen, sofern sie von der Möglichkeit erfahren haben. Auch das Zögern der Kassen müsse ein Ende haben, appelierte Bräuning-Edelmann. Die "Drehtür-Psychiatrie" verursache nämlich deutlich mehr Kosten, als eine Reha mit guten Erfolgsaussichten.