Bei Selbstmordgefährdung auf Warnsignale achten

Von Ingrid Neufeld
14. November 2012

Wenn jemand im Gespräch äußert, nicht mehr Leben zu wollen, sollte das durchaus ernst genommen werden. Nun gilt es sachlich darauf zu reagieren. Betroffene, die jetzt einen Gesprächspartner haben, der ihnen zuhört, können einigen Ballast abladen. Dabei sollte sich der Zuhörende nicht als Therapeut begreifen, sondern den Betroffenen ermutigen, professionelle Hilfe anzunehmen. Dafür sind Psychotherapeuten, Psychiater und psychiatrische Kliniken zuständig. Nachts können psychiatrische Notfallambulanzen aufgesucht, oder der ärztliche Notdienst alarmiert werden.

Selbstmordgefährdete Menschen sind meistens psychisch krank. Von zehn Betroffenen liegen bei neun Menschen Depressionen, allerdings auch andere Störungen wie Schizophrenie oder eine Suchterkrankung vor.

Früherkennung und eine rechtzeitige Behandlung ist die beste Vorbeugung dagegen. Als Alarmzeichen könnten Unruhe, Erschöpfungszustände und Müdigkeit gelten, aber erst recht Hoffnungslosigkeit. Jedes Jahr gelingt es in der Bundesrepublik 9000 Menschen tatsächlich ihrem Leben ein Ende zu setzen, bis zu zwanzig Mal mehr versuchen es.