In Sachsen mangelt es an Kinderärzten - vor allem ländliche Gebiete sind betroffen

Von Max Staender
12. Juli 2012

Nach der Präsentation des Gesundheitsberichts für das laufende Jahr kam heraus, dass in Sachsen verhältnismäßig viele Psychostimulanzien für Kinder verschrieben werden, was anscheinend mit einem Mangel an Kinderärzten zusammenhängt. Vor allem Mediziner ohne eine auf Kinder spezialisierte Ausbildung würden demnach immer häufiger Medikamente verschreiben, welche eigentlich die Maßstäbe der Erwachsenentherapie erfüllen.

Besonders brisant ist die Lage in ländlichen Gebieten des Freistaates, wo es sowohl zu wenig Jugendpsychiater als auch Kinderärzte gibt. Inzwischen werden bereits 25 Prozent der Kinder in Sachsen aufgrund einer psychischen Krankheit ambulant behandelt, was verglichen mit anderen Bundesländern eine extrem hohe Quote ist.

Viele Mediziner stellen laut Kritikern innerhalb weniger Minuten ADHS-Diagnosen bei den jungen Patienten, obwohl ein Experte für solch eine Diagnose bis zu fünf Stunden benötigt.