Studie zur Erwachsenengesundheit in Deutschland - Viele psychische Erkrankungen

Von Katharina Cichosch
20. Juni 2012

Chronischer Stress, Burn-Out, Depressionen: Psychische Erkrankungen haben viele Gesichter. Viele Menschen glauben, dass derlei Erschöpfungszustände zunehmen - und könnten Recht behalten: Wie eine Studie des Robert-Koch-Instituts zur Erwachsenengesundheit in Deutschland jetzt bestätigt, hat die Anzahl psychischer Erkrankungen innerhalb der letzten Jahre tatsächlich zugenommen.

Grundlage der Studie war eine Umfrage unter rund 7800 Probanden zwischen 18 und 80 Jahren, die zusammen ein repräsentatives Bild der Gesamtbevölkerung abgeben sollen. Die Ergebnisse der auf Fragebögen und persönlichen Gesprächen mit einem Facharzt basierenden Umfrage sind alarmierend: Rund jeder dritte der Befragten gab an, innerhalb des letzten Jahres eine psychische Erkrankung gehabt zu haben. Von den Betroffenen allerdings sucht wiederum weniger als ein Drittel professionelle Hilfe. Unabhängig davon ließen sich viele Betroffene regelmäßig krankschreiben; im Durchschnitt einige Tage pro Monat.

Auch die Verteilung der häufigsten Erkrankungen zeichnet ein relativ deutliches Bild: Zum einen ergab die Studie, dass jüngere Menschen bis 35 Jahre überdurchschnittlich häufig betroffen waren. Zum anderen gab es sowohl Unterschiede zwischen den Geschlechtern wie auch zwischen den sozialen Schichten: Finanziell bessergestellte Teilnehmer gaben häufiger Burn-Out als Erkrankung an, während Menschen ärmerer sozialer Schichten eher unter Depressionen litten. Letztgenannte Erkrankung ist zudem typisch für Frauen, während Männer eher zum Beispiel eine Suchterkrankung aufweisen.