Das Messie-Syndrom - als Außenstehender nicht einfach selbst entrümpeln

Von Cornelia Scherpe
24. Mai 2012

Wer einen Verwandten oder Bekannten hat, der am Messie-Syndrom leidet, der weiß, wie unmöglich die Verhältnisse in einer solchen Wohnung sein können. Viele sind dann versucht, dem Betroffenen zu helfen, indem sie selbst entrümpeln, sauber machen und alles neu einräumen. Ärzte warnen jedoch davor, dass eine solch gut gemeinter Aktion in der Regel nach hinten los geht und dem Betroffenen gar nicht hilft.

Das Problem ist, dass die Wohnräume der Messies nur ein Abbild von dem Chaos sind, das im Inneren der Seele herrscht. Stehen die Erkrankten plötzlich einer sauberen Wohnung gegenüber, kann das zu weiteren psychischen Problemen führen. In extremen Fällen ist es dabei schon zu Suizidversuchen gekommen. Hinter dem Rücken aufzuräumen ist daher komplett tabu. Wichtiger ist es, das freundliche aber direkte Gespräch zu suchen und Hilfe für gemeinsames Aufräumen anzubieten. Nützliche Ratschläge und Informationen können Ärzte, Hilfsgruppen und auch interaktive Foren geben. Den Messie zu einem Arzttermin zu begleiten, kann diesem ebenfalls die nötige Unterstützung geben.

Wichtig ist es, dass der Betroffene selbst die Notwendigkeit zum Handeln erkennt. Nur dann kann Hilfe wirklich ankommen.