Neue Forschungsdatenbank soll psychiatrische Betreuung verbessern

Von Cornelia Scherpe
18. April 2012

Ebenso wie bei körperlichen Leiden ist in der Psychiatrie und Psychotherapie der Informationsfluss zwischen Patient und behandelten Ärzten extrem wichtig. Auch aktuelle Studienergebnisse zu neuen Behandlungsmethoden sollten allen Medizinern leicht zugänglich sein. Nur wenn alle Symptome, Medikamente und Therapien genau fixiert sind, kann eine sinnvolle Betreuung erfolgen.

Damit Patienten mit psychischen Leiden in Zukunft noch besser geholfen werden kann, haben deutsche Mediziner eine neue Forschungsdatenbank erstellt. Diese soll übergreifend funktionieren, damit allen Ärzten der stationären Psychiatrien und niedergelassenen Kollegen die Informationswelt offen steht. In der Datenbank soll alles Wissen zu der jeweiligen Krankheit gespeichert werden und abrufbereit sein. Derzeit befindet sich die sogenannte "DGPPN-Kohorte" allerdings noch im Aufbau. DGPPN steht dabei als Abkürzung für die Organisation hinter der Idee, die "Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde".

Ist die Datenbank erst einmal komplett, sollen wichtige Informationen von 100.000 Erkrankten Eingang gefunden haben. Dazu zählen neben Sucht- und Angststörungen ebenso affektive Störungen, Depressionen und Schizophrenie. Auch Demenz soll als Nervenkrankheit aufgenommen werden. Besonderes Augenmerk will man dabei auf die unterschiedlichen Verläufe der Krankheiten legen. Hier besteht Untersuchungen zufolge der größte Informationsmangel bei vielen Fachkräften.