Studie belegt: Jeder sechste Schweizer hat psychische Probleme

Von Ingo Krüger
17. April 2012

Psychische Störungen sind auch in der Schweiz weit verbreitet. Nach einer aktuellen Studie leidet jeder sechste Eidgenosse (17 Prozent) daran. Bei vier Prozent der Befragten liegt sogar eine schwere Störung vor.

Frauen sind häufiger von psychischen Problemen und Depressionen betroffen als Männer. Dies liegt möglicherweise daran, dass diese Erkrankungen bei Frauen gesellschaftlich noch immer besser akzeptiert sind als bei Männern. Andererseits sind Frauen häufiger und stärker Mehrfachbelastungen ausgesetzt, etwa als berufstätige Alleinerziehende.

Jüngere Schweizer leiden eher unter psychischen Störungen, Ältere vermehrt unter Depressionen. Die Studie zeigt auch Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung. In Ballungsräumen gibt es eine höhere Dichte an Einpersonen-Haushalten. Dort erhöht Einsamkeit das Risiko, psychisch zu erkranken. In der Stadt existieren ebenfalls mehr Probleme auf dem Arbeitsmarkt - die Zahl von Menschen mit Mehrfachbelastung ist dort höher.

Insgesamt hatten sich im Jahre 2009 in der Schweiz 78 000 Personen mit psychiatrischer Diagnose in stationäre Behandlung begeben. Männer vorwiegend wegen Alkoholproblemen, Frauen wegen Depressionen.